Schulenburg: Zeugenaussagen bestätigen die Landtagsunterrichtung und die Aktenlage
Die Fraktion DIE LINKE hat gemeinsam mit der AfD-Fraktion Minister Stahlknecht und Frau Staatssekretärin Dr. Zieschang als Zeugen vor den 19. Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) geladen. Zu den heute vorgenommenen Zeugenvernehmungen erklärt Chris Schulenburg, innenpolitischer Sprecher und Obmann im 19. PUA der CDU-Landtagsfraktion von Sachsen-Anhalt:
„Die Vernehmungen von Minister Stahlknecht und Staatssekretärin Dr. Zieschang haben keine neuen Erkenntnisse gebracht. Der Landtag und die Öffentlichkeit wurden nach dem Anschlagstag zur Einsatzführung und Erstintervention vollumfänglich unterrichtet. Der von der AfD-Fraktion beantragte Untersuchungsausschuss war nicht notwendig.
Fest steht, dass die Überprüfung des Schutzes jüdischer Einrichtungen in Sachsen-Anhalt durch das Ministerium für Inneres und Sport (MI) mehrfach veranlasst worden ist. Die Polizeibehörden wurden durch das MI wiederholt auf die Gefährdung jüdischer Einrichtungen hingewiesen. Die Erlasslage des MI wurden in der Polizeidirektion bzw. der Polizeiinspektion Halle ordnungsgemäß umgesetzt. Die Kontaktpflege der Polizeidirektion bzw. Polizeiinspektion Halle mit der jüdischen Gemeinde zu allgemeinen und besonderen Schutzmaßnahmen ist regelmäßig erfolgt. Es war geübte Praxis, sich im Vorfeld von Veranstaltungen mit der jüdischen Gemeinde abzustimmen und ggf. erforderliche Schutzmaßnahmen durchzuführen.
Die Landespolizei ist personell und technisch dazu befähigt, terroristische Lagen gut zu bewältigen. Durch das Ministerium wurde ein grundlegendes Erstinterventionskonzept für sogenannte lebensbedrohliche Einsatzlagen erarbeitet und den Polizeidienststellen zum Dienstgebrauch zugeleitet. Die operativen Einsatzkräfte der Landespolizei führen in den Funkstreifenwagen grundsätzlich Maschinenpistolen MP5 sowie ballistische Schutzwesten der Schutzklasse 4 mit.
Die Konzepte zur Prävention, Verhinderung und Bewältigung von Amoklagen und terroristischen Anschlägen sind hinreichend in die Aus- und Fortbildung der Landespolizei impliziert. Mit Erlass des MI vom 27.03.2018 wurden die Regelungsinhalte des Erstinterventionskonzeptes und der Führungs- und Einsatzkonzeption im Rahmen der Aus- und Fortbildung der Beamten der Landespolizei verankert.“
Schulenburg: Die Landespolizei ist und war für antisemitische Hassverbrechen sensibilisiert
Die Landtagsabgeordnete Henriette Quade der Fraktion DIE LINKE hat öffentlich erklärt, dass der im Jahr 2018 im Ministerium für Inneres und Sport vorgestellte Leitfaden der OSZE „Antisemitischen Hassverbrechen begegnen – jüdische Gemeinden schützen“ unserer Landespolizei nicht bekannt gewesen sei. Diese Äußerungen stützt Frau Quade auf von ihr vorgenommene Zeugenbefragungen im 19. Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA). Hierzu erklärt Chris Schulenburg, innenpolitischer Sprecher und Obmann der CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt im 19. PUA:
„Die von Frau Quade getätigten Unterstellungen stehen im krassen Widerspruch zu den Erkenntnissen des Untersuchungsausschusses und dem vorliegenden umfangreichen Aktenmaterial. Hierauf habe ich Frau Quade bereits im öffentlichen Sitzungsteil am 23.09.2020 hingewiesen.
Innenminister Holger Stahlknecht hat sich als Vorsitzender der IMK mit Schreiben vom Mai 2018 an die Innenminister und -senatoren gewandt und eine Befassung der Sicherheits- und Justizbehörden der deutschen Länder mit dem Handbuch des Büros der OSZE Leitfaden ‚Antisemitischen Hassverbrechen begegnen – jüdische Gemeinden schützen‛ angeregt und den Beratungspunkt ‚Antisemitischen Übergriffen konsequent entgegentreten‛ für die Frühjahrstagung der IMK im Jahr 2018 angemeldet.
Durch Erlass des Ministeriums vom 10.09.2018 wurde die Fachhochschule Polizei angewiesen, die Empfehlungen des Leifadens in die Ausbildung, ins Studium und die Fortbildung der Landespolizei zu integrieren sowie in der Lehrstoffvermittlung zu berücksichtigen. Seitdem ist er fester Bestandteil der Ausbildung, Forschung und Lehre an der Fachhochschule. Der Landespolizei sind die Empfehlungen der OSZE zur Begegnung von antisemitischen Hassverbrechen bekannt, da sie fester Bestandteil der Aus- und Fortbildung der Landespolizei sind. Sofern Frau Quade an ihren Falschbehauptungen festhalten oder diese wiederholen sollte, wird die CDU-Fraktion die Akteninhalte als Beweismittel verlesen und im Abschlussbericht des 19. PUA berücksichtigen.“
Thomas: Gericht folgt Auffassung der CDU-Fraktion
Die Landesregierung hat heute zur Corona-Pandemie beraten. Im Zuge der steigenden Infektionszahlen hat sie entschieden, geplante Lockerungen zu verschieben und auf regionale Eindämmungsmaßnahmen abzustellen. Zeitgleich hat das Oberverwaltungsgericht in Magdeburg die Regelung des Landes zum Beherbergungsverbot außer Vollzug gesetzt. Dazu erklärt der stellv. Vorsitzende und wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, Ulrich Thomas:
„Es steht außer Frage, dass sich die zweite Welle der Corona-Pandemie auf-baut und wir mit abgestimmten Maßnahmen stringent gegensteuern müssen. Der Sachsen-Anhalt-Weg ist richtig! Regionale Eindämmungsmaßnahmen sind zielführend.
Mit Blick auf das Beherbergungsverbot folgt das Gericht der Auffassung der CDU-Landtagsfraktion. Die Regelungen in den Ländern waren zu widersprüchlich, eine bundeseinheitliche Regelung wäre wünschenswert. Auch in anderen Bundesländern haben Gerichte die ausgesprochenen Beherbergungsverbote aufgehoben.“
„Das Hotel- und Beherbergungsgewerbe hat in den zurückliegenden Monaten bewiesen, dass sie die Kontakt- und Hygieneregeln einhalten. Viele Häuser haben erheblich investiert, um den Corona-Auflagen gerecht zu werden. Trotz eines umsatzstarken Sommers gibt es keine Belege dafür, dass Hotels und Pensionen zu einem Anstieg der Infektionszahlen beigetragen haben. Gaststätten und Restaurants sind keine Infektionsherde. Sie haben ausgefeilte Hygienekonzepte entwickelt“, so Thomas. Die gesamte Branche steht vor ungeahnten Herausforderungen. Eine Normalisierung wird wahrscheinlich erst eintreten, wenn ein weltweiter Impfstoff gegen die Corona-Pandemie gefunden worden ist.
Lars-Jörn Zimmer, tourismuspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion ergänzt: „Es gibt keine Hinweise darauf, dass Reisen durch Deutschland zu einem nennenswerten Anstieg der Infektionszahlen beigetragen haben. Restaurant-besuche sind grundsätzlich sicher. Wir rufen aber auch alle auf, die Kontakte zu reduzieren und nur in kleinen Kreisen die Angebote zu nutzen. Einen weiteren Lockdown können die zahlreichen Klein- und Familienbetriebe finanziell nicht mehr stemmen. Die Landesregierung ist daher gefordert, weiter mit Augenmaß zu agieren.“
Rede des Vorsitzenden der CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, Siegfried Borgwardt, zur Regierungserklärung des Ministerpräsidenten „30 Jahre Deutsche Einheit – 30 Jahre Sachsen-Anhalt“
Sehr geehrte Präsidentin,
sehr geehrte Damen und Herren,
wer erinnert sich nicht an die historische Pressekonferenz am 9. November 1989, in der vom SED-Funktionär Günter Schabowski die neue Reiseregelung seines Wissens „sofort, unverzüglich“ in Kraft gesetzt wurde. Mit diesem Satz brachte er die Mauer zum Fallen. Er sorgte für die Bilder, die in Erinnerung geblieben sind. Dieser Tag hat deutlich mehr Symbolkraft als der 3. Oktober 1990. Verträge, Gesetze und Verordnungen traten in Kraft. Die Zeit beschreibt diesen Tag in der Ausgabe vom 17. September 2020 als eine tiefe Zäsur, als eine Antwort auf das Jahrhundertproblem „die deutsche Frage“.
Deutschland hatte somit, wie es Bundespräsident Richard von Weizsäcker am 3. Oktober 1990 in seiner Rede beim Festakt zur Wiedervereinigung in der Berliner Philharmonie formulierte, „zum ersten Mal in der Geschichte seinen dauerhaften Platz im Kreis der westlichen Demokratien“ gefunden.
Rückblickend werden viele Ostdeutsche sowohl positive als auch negative Erinnerungen an die DDR haben. Es gab die Straßenbahnfahrt für 15 Pfennige. Es gab eine ungeheure Gemeinsamkeit und Hilfsbereitschaft unter den Menschen. Dem gegenüber standen eine permanente Mangelwirtschaft, der Kampf um eine brauchbare Wohnung, das Warten auf ein Auto sowie ein bankrotter Staat. Ungleich schwerer wog jedoch die staatliche Bespitzelung in großem Ausmaß und ein unmenschliches Grenzregime.
Diesen Zwiespalt fasst die Ausstellung „Voll der Osten. Leben in der DDR“ mit Bildern des renommierten Fotografen Harald Hauswald, die auf dem Flur unserer Geschäftsstelle zu besichtigen sind, mit einigen Kernpunkten zusammen: Rebellion, Sehnsucht, Gemeinschaft, Widerspruch, Flucht.
Letztendlich haben die negativen Punkte überwogen und die DDR ist vor über 30 Jahren zu Recht am Urteil ihrer Bevölkerung gescheitert. Es waren die Bürgerinnen und Bürger im Osten Deutschlands, die die deutsche Einheit und die Freiheit erkämpft haben. Eine Freiheit, die es der jüngeren Generation heute ermöglicht, eine ideologiefreie Schuldbildung zu durchlaufen und zu studieren, was immer sie möchte. Ein Leben in Freiheit, das ein politisches Leben ohne Ausgrenzung oder gar Verfolgung möglich macht.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat es in der Bundestagsdebatte vor zwei Wochen auf den Punkt gebracht, als er sagte: „Es war die Hoffnung auf Einheit und Freiheit und Demokratie, aber auch der Wunsch nach lebenswerter Umwelt, nach sozialer Sicherheit, nach guter Infrastruktur und nach wirtschaftlichem Wohlstand.“
Es bedurfte eines hohen Maßes an diplomatischem Geschick aller Beteiligten, um die Vorbehalte gegenüber einem vereinigten Deutschland zu überwinden. Dass dies gelang, war nicht zuletzt der Umsicht des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl und der Hilfe Michail Gorbatschows, seit 1985 Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, mit seiner Politik von Glasnost und Perestroika zu verdanken.
Jene Prinzipien von Offenheit und Umgestaltung waren die Antwort auf die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Probleme sowie auf die Unzufriedenheit der Menschen. Andere kommunistisch geprägte Staaten folgten dem Vorbild der Sowjetunion, sehr zum Ärger des SED-Regimes in der DDR. Generalsekretär Erich Honecker lehnte diese Politik ab – aus Angst vor Machtverlust.
Trotz Massenflucht und Montagsdemonstrationen feierte das SED-Regime am 7. Oktober 1989 unbeirrt den 40. Jahrestag der DDR-Gründung. Ehrengast im Ost-Berliner Palast der Republik war Michail Gorbatschow. Ich kann mich an die versteinerten Gesichter erinnern, als er sagte: „Wenn wir zurückbleiben, bestraft uns das Leben sofort.“
Heute, 30 Jahre nach der deutschen Einheit, gibt es durchaus regionale Unterschiede bei der Altersstruktur, der Wirtschaftsleistung oder dem Einkommen. Diese lassen sich aber nicht mehr unbedingt nach Ost und West unterscheiden. Ähnlich formuliert es auch Norbert Schneider, Direktor des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden in einem Welt-Artikel vom 23. September 2020. Es gebe derzeit boomende Regionen im Osten, denen schwache Regionen im Westen gegenüberstehen.
Als Beispiel nennt er Gelsenkirchen, das seit Anfang der Neunzigerjahre mehr als elf Prozent an Bevölkerung eingebüßt hat. Und im Osten gibt es Regionen, die wachsen. Neben der Gegend um Jena zählen dazu Leipzig, Dresden, Weimar, der Speckgürtel um Berlin sowie auch die Städte Magdeburg und Halle.
Nichtsdestotrotz beklagen 64 Prozent der Bevölkerung weiterhin, dass wir keine gleichwertigen Lebensverhältnisse haben. Die ostdeutsche Wirtschaft liegt bezogen auf die Leistungskraft bei 79 Prozent der westdeutschen. Mitteldeutschland hat nach einer Statistik des Informationsdienstes des Instituts der deutschen Wirtschaft eine höhere Arbeitslosenquote, eine geringe Produktivität, ein niedrigeres Haushaltsnettoeinkommen und deutlich weniger Personal im Bereich Forschung und Entwicklung als Westdeutschland.
Beim Thema Rente hat sich die Bundespolitik nun auf das Jahr 2025 für die Angleichung festgelegt – 35 Jahre nach der Wiedervereinigung. Diese Punkte wirken sich eben auch auf die Stimmung im Land aus. Auch deshalb hat das ländliche Sachsen-Anhalt seit 1990 über 650.000 Menschen verloren.
In der aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung geben 59 Prozent der Ost-Bürger an, sich noch heute als Menschen zweiter Klasse zu fühlen. Der Zusammenhalt wird im Westen zu ca. 40 und im Osten zu ca. 50 Prozent als schlecht bzw. sehr schlecht eingeschätzt. Deshalb ist es fast logisch das heute, 30 Jahre nach der Einheit, noch ein echtes Wir-Gefühl fehlt. Darum muss es Aufgabe der Politik sein, einen Austausch zu organisieren und entsprechende Foren zu schaffen.
Es ist richtig, dass es in den neuen Ländern weniger Zentralen großer Konzerne gibt. Es ist richtig, dass es in den neuen Ländern teilweise weniger gut bezahlte Arbeitsplätze gibt.
Die Ansiedlung von Tesla in Brandenburg, die Batteriefertigung von CATL in Thüringen, die Niederlassung von Bundesbehörden in Leipzig, der Neubau einer Bioraffinerie in Leuna durch den finnischen Konzern UPM, die Batteriefabrik von Farasis in Bitterfeld-Wolfen, der Neubau eines Karosseriewerks von Porsche/Schule in Halle sind aber Beispiele dafür, dass der Osten aufholt.
Die Einheit Deutschlands war auch die Geburtsstunde unseres Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Ein Bundesland, das nicht historisch gewachsen, sondern 1990 an einem Schreibtisch zusammengepuzzelt wurde.
40 Jahre Sozialismus haben auch in Sachsen-Anhalt ihre Spuren hinterlassen: in den Innenstädten, an den Häusern, der Infrastruktur und unserer Umwelt. Die wirtschaftliche Anfangszeit war eine schwierige. Ursächlich dafür waren natürlich die zahlreichen Betriebsschließungen und Entlassungen vieler Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
Die Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt für Sachsen-Anhalt, insbesondere für die Altmark und für die Region Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg, starke Entwicklungsdefizite. Dass der ländliche Raum besonderer Förderung bedarf, ist für die CDU-Fraktion keine neue Erkenntnis. Die Studie führt den dringenden Handlungsbedarf vor Augen und stärkt unsere Forderungen nach größerer Unterstützung für strukturschwache Regionen, durch den Bund und das Land. Hier sind wir auf dem Weg, aber noch längst nicht am Ziel.
Bereits Anfang des Jahres haben wir in einem Positionspapier zum Strukturwandel auf notwendige Maßnahmen zur Unterstützung strukturschwacher Regionen hingewiesen. Infrastruktur ausbauen, zukunftsgerichtete Arbeitsplätze schaffen oder die Digitalisierung vorantreiben sind zwingende Bestandteile.
Mittlerweile haben wir die schlechte Ausgangsbasis hinter uns gelassen. Wir verfügen heute über eine moderne, mittelständisch geprägte Wirtschaft und eine gut ausgebaute Infrastruktur. Der Abwanderungstrend ist gestoppt. Derzeit ziehen sogar mehr Menschen nach Sachsen-Anhalt als umgekehrt. Das verdeutlichen auch die Zahlen der Bürgerumfrage der CDU-Fraktion vom August dieses Jahres.
85 Prozent der Menschen leben gern in unserem Bundesland – im Vergleich zu 2010 ist das ein Anstieg um 10 Prozent. Zudem bewerten über 70 Prozent die Entwicklung Sachsen-Anhalts als mindestens gut. Das ist ein Verdienst der Regierungsfraktionen, insbesondere der CDU. Diese Entwicklung gilt es voranzutreiben, vor allem vor dem Hintergrund, dass mit dem Kohleausstieg die nächste Herausforderung bereits ansteht.
Der Euphorie von damals standen die Anstrengungen, Herausforderungen und Zumutungen des Zusammenwachsens gegenüber. So groß die Brüche auch waren, so stolz können wir doch nach 30 Jahren auf das Erreichte sein.
Wir dürfen das Gewesene niemals vergessen. Dennoch sollten wir den Blick nach vorne werfen. Wir leben in Frieden und Freiheit, in einer gut funktionierenden Demokratie. Dies ist angesichts der deutschen Geschichte eine herausragende Errungenschaft. Es ist aber auch Verpflichtung zugleich.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und bleiben Sie gesund!
Seuchenprävention ist Landesaufgabe
Mit dem gestrigen Beschluss des Änderungsantrags der Koalitionsfraktionen auf Initiative der CDU-Landtagsfraktion hat der Landtag von Sachsen-Anhalt den Weg für ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Prävention und Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) frei gemacht. Dazu erklären der agrarpolitische Sprecher, Guido Heuer, und der umweltpolitische Sprecher, Andreas Schumann:
„Nur gemeinsam können wir eine massenhafte Ausbreitung des Virus in unserem Wildschweinbestand sowie einen drohenden wirtschaftlichen Schaden durch Eintrag in die Hausschweinbestände wirksam verhindern. Eine erfolgreiche Prävention steht und fällt daher mit dem Absenken der Wildschweinpopulation. Es gilt daher, die Jägerschaft in jedweder Form zu unterstützen. Die Landesregierung wird beauftragt, schnellstmöglich folgende Maßnahmen zu erlassen:
- Übernahme der Kosten für die Trichinenschauen
- Einführung einer Prämie von 50 Euro für jedes erlegte Wildschwein
- Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Wildschweinjagd (Bejagungsschneisen, Drückjagden, Versicherungsschutz für Jagdhunde etc.)
- Anschaffung von Kadaverabdeckhauben und Zäunen für die Einrichtung jagdlicher Kontrollzonen
Da auch der Mensch eine Übertragungsquelle für das Virus sein kann, sollen die Bürgerinnen und Bürger umfassend über die Verbreitungswege des Virus informiert werden. Eine verstärkte Einhaltung von Hygienemaßnahmen an Park- und Raststätten, der verantwortungsvolle Umgang mit der Entsorgung von Lebensmitteln sowie der Futteraufbewahrung sind dabei oberste Gebote. Wir wollen bei den Menschen ein Bewusstsein für mögliche Übertragungswege und den Gefahren des Ausbruchs der ASP schaffen.“
Zimmer: Beherbergungsverbot ist zu überprüfen
Der tourismuspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion von Sachsen-Anhalt, Lars-Jörn Zimmer, erwartet von der Landesregierung das derzeit geltende Beherbergungsverbot zu überprüfen.
„Der Urlaub in Deutschland birgt unter Einhaltung der Pandemievorschriften kein besonderes Gefährdungspotential. Das Hotel- und Beherbergungsgewerbe hat in den zurückliegenden Monaten bewiesen, dass sie die Kontakt- und Hygieneregeln einhalten. Viele Häuser haben erheblich investiert, um den Corona-Regeln gerecht zu werden. Das Beherbergungsverbot ist deswegen zu überprüfen. Allein im Juli wurden deutschlandweit 45 Millionen Übernachtungen gebucht. Seitdem gibt es keine Hinweise darauf, dass Reisen durch Deutschland nennenswert zu einem Anstieg der Infektionszahlen beigetragen haben“, so Zimmer.
Dieser verweist auf die angespannte finanzielle Situation der gesamten Branche. Zahlreiche Klein- und Familienbetriebe stünden inzwischen vor dem Aus.
Grünen-Vorschlag geht an der Realität vorbei und wäre Rückschritt sondergleichen
Auf Bundesebene haben die Grünen einen Baustopp für neue Autobahnen und Bundesstraßen gefordert. Die CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt hat eine Aktuelle Debatte im Landtag beantragt, um über Verkehrsinfrastruktur zu debattieren. Frank Scheurell, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Landesentwicklung und Verkehr der CDU-Landtagsfraktion erklärt:
„Die Aktuelle Debatte begründet sich aus wichtigen Lückenschlüssen unserer Infrastruktur. Gestern wurde das Planfeststellungsverfahren der A 14 für die Querung des Mittellandkanals abgeschlossen. Am morgigen Freitag erfolgt der Spatenstich für die Elbquerung, dem Herzstück der A14. Damit werden in dieser Woche erneut zwei wichtige Meilensteine unserer Verkehrspolitik auf den Weg gebracht.
Umso enttäuschender ist es, dass die Grünen auf Bundesebene jetzt einen Baustopp für neue Autobahnen und Bundesstraßen fordern. Der Grünen-Vorschlag geht an der Realität vorbei und wäre ein Rückschritt sondergleichen. Dies verunsichert die Menschen hier im Land erneut. Über den Ruf nach einem Bau- und Investitionstopp für Maßnahmen zur Erweiterung der Infrastruktur kann man hier zu Lande nur den Kopf schütteln.
Investitionen in die Autobahnen und auch in die Bundesstraßen gehen mit einem verbesserten Umwelt- und Lärmschutz sowie einer Verkehrsbündelung einher. Nicht alle Güter können per Schiff, Bahn oder Flugzeug transportiert werden. Der überwiegende Teil des Transports von Gütern erfolgt mit Lastkraftwagen, um die Wirtschaftskraft Deutschlands am Laufen und vor allem auch am Leben zu erhalten. Investitionen in die Infrastruktur sind notwendig, wenn wir den ländlichen Raum, die Pendler, die Handwerker und die weitere Wirtschaft nicht aus dem Auge verlieren wollen. Und das sollten wir nicht, denn das sind die Motoren unseres Wohlstands.“
Aus Erinnerung erwächst Verantwortung
Zur Vereinbarten Debatte „Ein Jahr Halle – erinnern und handeln!“ erklärt der sozialpolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, Tobias Krull:
„Wir haben heute an die Opfer des Terroranschlags in Halle/Saale am 9. Oktober 2019 erinnert. Neben dem Gedenken an die Mordopfer und die körperlich und/oder seelisch Verletzten stehen wir vor einer großen Aufgabe. Wir müssen deutlich machen, dass wir uns gegen jede Form von Antisemitismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit stark machen. Das ist aber nicht nur eine Aufgabe für die politischen Verantwortungsträger, sondern eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Mit dem Landesprogramm für jüdisches Leben in Sachsen-Anhalt und gegen Antisemitismus hat die Landesregierung einen wichtigen Baustein für diese Arbeit beschlossen. Antisemitische, rassistische und menschenfeindliche Einstellungen dürfen weder als Normalität akzeptiert werden oder gar einen Raum in öffentlichen Institutionen haben. Antisemitische, rassistische und menschenfeindliche Vorfälle müssen aufgeklärt werden ohne dabei gleich einen Generalverdacht auszusprechen. Prävention und Aufklärung sind elementarer Bestandteil eines notwendigen Gesamtkonzeptes. Menschen mit jüdischem Glauben sind für uns selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft. Die Menschen haben einen Anspruch darauf, dass der Staat das Erforderliche unternimmt, damit wir sicher leben dürfen. Sicherheit ist die Grundlage, auf der alles andere aufbaut.“
Kleine Bauvorlagenberechtigung stärkt das Meisterhandwerk
Zur zweiten Beratung eines Gesetzes zur Änderung der Bauordnung des Landes Sachsen-Anhalt, erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Landesentwicklung und Verkehr der CDU-Landtagsfraktion von Sachsen-Anhalt, Frank Scheurell:
„Die Änderung der Landesbauordnung berücksichtigt nun auch Handwerksmeister und Bautechniker bei der Erstellung der Kleinen Bauvorlagenberechtigung. Sie soll Technikern und Handwerksmeistern zustehen und wird nicht über die Musterbauordnung geregelt, sondern ist Teil der Länderordnungen. Sachsen-Anhalt ist somit das erste mitteldeutsche Bundesland, dass Handwerker und Techniker aus Sachsen-Anhalt ihren westdeutschen Kollegen gleichstellt.
Für die Errichtung von Bauwerken jeglicher Art sind Genehmigungsplanungen notwendig. Um den Aufwand bei der Bearbeitung gering zu halten, dürfen nur bauvorlagenberechtigte Personen entsprechende Planungen anfertigen, unterzeichnen und bei den zuständigen Behörden einreichen.
Das Meisterhandwerk wurde lange Zeit klein geredet. Der Meistertitel wurde geradezu unattraktiv. Durch die Anerkennung der beruflichen Fähigkeiten der Meister und Techniker ist ein kleiner Schritt getan, um einen zusätzlichen Anreiz für die handwerkliche Ausbildung zu schaffen. Der Bauberuf muss wieder mehr an Bedeutung gewinnen, um dem Fachkräftebedarf langfristig gerecht zu werden.“
Gewerbesteuerausgleichsgesetz einstimmig beschlossen
Zur Verabschiedung des Gesetzes zum Ausgleich von Gewerbesteuerausfällen (kurz: GewStAusgleichsG LSA) nimmt der finanzpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion von Sachsen-Anhalt, Daniel Szarata, wie folgt Stellung:
„Mit dem einstimmigen Beschluss des Finanzausschusses und des Landtages wurde heute ein positives und vor allem wichtiges Signal an die Kommunen gesendet. Wie bereits angekündigt, erhalten die Gemeinden zum Ausgleich der Gewerbesteuerausfälle – bedingt durch die Corona-Pandemie – am 10. Dezember dieses Jahres pauschal 162 Millionen Euro, die jeweils hälftig von Bund und Land finanziert werden.
In den nächsten Jahren wird sich zeigen, wie sich die Finanzen unserer Kommunen entwickeln und ob weiterer Handlungsbedarf zur Abfederung der Folgen aus der Corona-Pandemie besteht. Ich bin mir sicher, dass die Landesregierung bzw. unser Finanzminister alles Mögliche tun wird, um den Kommunen zu helfen.“