Systemwechsel für die Bewertung des Infektionsgeschehens gefordert
Zur heutigen Landtagsdebatte um den Antrag der Koalitionsfraktionen „Wege aus der Krise – Sachsen-Anhalt-Plan“ erklärt der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, Siegfried Borgwardt:
„Sachsen-Anhalt muss für die nächsten Monate eine klare Strategie zur Normalisierung des gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens entwickeln. Ein Dauerlockdown ist für uns keine Option, wir brauchen flexible Reaktionsschemata und keine starren Inzidenzwerte, um die Pandemie gezielt dort einzudämmen, wo sie über die gesetzten Infektionsziele hinaus auftritt. Die CDU-Fraktion fordert einen grundsätzlichen Systemwechsel für eine sachgerechte Bewertung des regionalen Infektionsgeschehens. Dazu zählen neben der allgemeinen Inzidenz auf 100.000 Einwohner pro Woche unter anderem auch der Anteil der tatsächlich verfolgbaren Covid-19-Infizierten sowie die Reproduktionszahl. Diesen und andere Punkte haben wir in einem Fraktionsbeschluss festgehalten.
Ab der kommenden Woche wird die Möglichkeit zu privaten Zusammenkünften mit Freunden, Verwandten und Bekannten wieder erweitert. Ab dem 8. März können zusätzlich körpernahe Dienstleistungen wie Nagelstudios und Kosmetikstudios mit tagesaktuellen Tests öffnen. In Regionen mit Inzidenzwerten zwischen 50 und 100 sind ab kommender Woche zudem Terminshopping und auch Individualsport im Freien möglich. Ab 22. März könnten bereits die Außengastronomie sowie Kinos und Theater je nach Infektionsgeschehen wieder öffnen. Damit gibt es erstmals eine Perspektive für die seit Monaten gescholtene Branche. Mit dem Sachsen-Anhalt-Plan waren wir vielen Bundesländern einen Schritt voraus. Wichtig ist, dass wir nicht blind einzelne Wirtschaftsbereiche öffnen. Die Öffnungen müssen in sich plausibel untereinander sein.
Generell müssen wir die Anstrengungen weiter verstärken, um insbesondere die Impfungen signifikant zu erhöhen. Das heißt konkret: Impfzeiten von 9 bis 16 Uhr müssen der Vergangenheit angehören. Generelle Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass ausreichend Impfstoff, egal welcher Charge, zur Verfügung gestellt werden muss. Darum ist es unerlässlich, dass zusätzlich zu den Impfzentren auch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte mit in die Impfordnung des Bundes einbezogen werden. Uns allen sollte bewusst sein, dass die Pandemie keineswegs vorbei ist. Wir wissen, dass diese Bewährungsprobe mittlerweile die Akzeptanzgrenze in Teilen der Bevölkerung überschritten hat. Ich bedanke mich erneut bei allen Menschen die, beruflich oder privat, trotz der drastischen Einschränkungen, mithelfen, diese Pandemie in den Griff zu bekommen.“
Sachsen-Anhalt-Plan zur Öffnung konsequent umsetzen und umgehend weiterentwickeln
Zur heutigen Vorstellung des Entwurfs des Sachsen-Anhalt-Plans über Öffnungsschritte erklärt der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, Siegfried Borgwardt:
„Es ist jetzt dringend geboten, schrittweise in unser gewohntes Leben vor dem Corona-Virus zurückzukehren. In der vergangenen Woche hat die CDU-Fraktion in einer Landtagsdebatte eine Öffnungsstrategie eingefordert und das Kabinett hat den Sachsen-Anhalt-Plan 2021 heute vorgelegt.
Zum 1. März sind jetzt Öffnungen für Schulen, Friseure und die Fußpflege unter strengen Hygiene-Auflagen vereinbart. Daneben sollen Baumärkte, Gartenmärkte, Blumenläden, Gärtnereien sowie Fahr- und Flugschulen öffnen. Die Landeskader dürfen ebenfalls wieder trainieren Die CDU-Fraktion verbindet damit die Hoffnung, dass schnellstmöglich weitere Bereiche des Lebens und der Wirtschaft geöffnet werden.
Vor diesem Hintergrund ist für uns klar, dass bei Inzidenzwerten unter 50 regional wieder flexibler zu agieren ist. Einen Lockdown bis zur Ausrottung des Virus lehnen wir ab. Der Inzidenzwert darf nicht als einziges Kriterium für eine Öffnungsstrategie herangezogen werden. Ein einzelner Infizierter in einem Flächenlandkreis, wie beispielsweise dem Jerichower Land, hat auf den Inzidenzwert deutlich mehr Auswirkungen, als ein Infizierter in einem urbanen Gebiet wie der Stadt Berlin. Das hat zur Folge, dass eher ein Landkreis mit weniger Personen Einschränkungen vornehmen muss als eine bevölkerungsreiche Stadt. Das kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein.
Über Impfungen und mit Medikamenten wird es möglich sein Corona einzudämmen. Dabei bleibt das Ziel bestehen bis zum Ende des Sommers jeden zu impfen der das auch möchte. Ein verantwortungsvoller Stufenplan und das Aufzeigen von Perspektiven für die Menschen in Sachsen-Anhalt sind jetzt unabdingbar.“
Corona-Pandemie: Eindämmungsmaßnahmen sind aktuell angebracht – Notparlament muss eingesetzt werden
Zum Beschluss der Bundeskanzlerin und der Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder über weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie erklärt Siegfried Borgwardt, Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion von Sachsen-Anhalt:
„Die CDU-Fraktion hat sich im Zuge der Verschärfung der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zum weiteren Vorgehen verständigt. Wir tragen den Beschluss der Bundeskanzlerin und der Regierungschefinnen und Regierungschefs vollumfänglich mit. Nach dem befristeten Teil-Lockdown und der Bewertung der Infektionszahlen für Sachsen-Anhalt sollte allerdings erneut auf den Sachsen-Anhalt-Plan eingeschwenkt werden, der dem Infektionsgeschehen hierzulande bisher gut Rechnung getragen hat. Wir können aktuell aber nicht die Augen davor verschließen, dass die Infektionszahlen auch in Sachsen-Anhalt steigen und ein länderübergreifendes abgestimmtes Maßnahmenpaket den größten Nutzen bringt. Die CDU-Fraktion hat sich dafür ausgesprochen, dass nach 14 Tagen überprüft werden muss, ob die Maßnahmen greifen. Zu begrüßen ist, dass für die vielen durch die Schließung betroffenen Betriebe, der Umsatzausfall in Höhe von 75 Prozent, des entsprechenden Umsatzes des Vorjahresmonats aus 2019, erstattet werden soll. Für Unternehmen, die erst neu am Markt sind, wird es eine Sonderregelung geben.
Auch im Parlament sollten die Kontakte auf ein Minimum reduziert werden. Bereits zum ersten Lockdown hat die CDU-Fraktion die Einsetzung eines Notparlamentes gefordert. Wir können die Bürgerinnen und Bürger nicht aufrufen persönliche Kontakte zu verringern und im Landtag von Sachsen-Anhalt im Normalbetrieb tagen.“
Einstimmiger Fraktionsbeschluss zum Stausee Kelbra: Mehr Bürgerbeteiligung beim Runden Tisch vor Ort
Die CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt hat sich auf ihrer letzten Sitzung auf Initiative des örtlichen Abgeordneten André Schröder erneut mit der Situation am Stausee Kelbra befasst. Im Ergebnis wurde einstimmig beschlossen, die Nutzung des Sees durch ein Nachsteuern beim Betriebsplan für die Talsperre wieder zu verbessern. Gleichzeitig spricht sich die CDU-Fraktion klar für mehr Bürgerbeteiligung im Rahmen des Runden Tisches vor Ort aus.
„Die praktischen Erfahrungen mit dem geänderten Betriebsplan sind negativ. Daher halten wir ein Nachsteuern beim Stauregime für erforderlich. Ich bin dankbar, dass meine Fraktion hierzu klar Position bezieht. Zusätzlich herbeigeführte Flachwasserzonen in den Sommermonaten gefährden touristische Aktivitäten und kommunale Investitionen. Im Umweltausschuss wurde darüber hinaus deutlich, dass die Vorgaben der EU-Vogelschutzrichtlinie auch dann erfüllt werden, wenn in den Sommermonaten ein moderater Verdunstungsausgleich im Stausee erfolgt,“ so der Wahlkreisabgeordnete André Schröder. Ein vollständiges Ablassen des Stausees in den Wintermonaten sei zudem nur dann notwendig, wenn es der Hochwasserschutz oder die Wasserqualität erforderten.
Zum Beschluss erklärt der umweltpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Andreas Schumann: „Ein angepasstes Stauregime soll einen fairen Interessenausgleich aller Nutzer vor Ort ermöglichen. Der Hochwasserschutz hat bei allen Entscheidungen weiter Vorrang. Wir wollen darüber hinaus, dass in den Sommermonaten wieder ein Verdunstungsausgleich ermöglicht wird. Das in die Nebenhelme umgeleitete Wasser soll dafür maßvoll reduziert werden können. Die ökologische Durchgängigkeit der Helme, sowie ein Mindestpegelstand von 35 cm bei Bennungen, sind durch geeignete Maßnahmen dabei abzusichern. Geplante und geförderte Investitionen sind genauso am Stausee fortzuführen, wie die Maßnahmen zur Algenbekämpfung. Für das von der Umweltministerin gewählte Kommunikationsformat des Runden Tisches ist dringend mehr Bürgerbeteiligung zu schaffen.
Wir appellieren an unsere Koalitionspartner, einen fairen Interessenausgleich durch flexible Lösungen des Talsperrenbetriebes mitzutragen. Auch der Schutz der Zugvögel benötigt Bürgerakzeptanz.“
Bürgerumfrage „Gleichwertige Lebensverhältnisse“: Gestiegene Zufriedenheit – Einheitliches Zentralabitur – Qualität statt Beitragsfreiheit in der Kinderbetreuung – Digitalisierung stärken
„Die dritte Bürgerumfrage der CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt lässt uns erneut zahlreiche positive Rückschlüsse und einen Vergleich über 10 Jahre Bürgerdialog ziehen. Die Menschen wurden zu Themen wie ihrer Verbundenheit mit unserem Land sowie zu ihren Einstellungen zu aktuellen Sachfragen befragt. Wie in den Jahren 2010 und 2015 gab es zwischen den Ergebnissen der Online-Befragung und den Ergebnissen der repräsentativen Telefonbefragung eine relativ hohe Übereinstimmung. Im Mittelpunkt der diesjährigen Bürgerumfrage standen Fragen zu den gleichwertigen Lebensverhältnissen im Land. Unter dem Motto ‚dazwischenrufen‛ wollte die CDU-Fraktion wissen, ob sich die Menschen in Sachsen-Anhalt in Stadt und Land mitgenommen fühlen, ob das Abitur Ländersache bleiben soll oder wir genug für unseren Wald tun“, erklärt Siegfried Borgwardt, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt.
85 Prozent der Menschen leben gern in Sachsen-Anhalt. Im Vergleich zu 2010 ist dies ein Anstieg um 10 Prozent und bekräftigt die positive Entwicklung unseres Landes in den vergangenen Jahren. Um dieses „Wir“-Gefühl zu bekräftigen, wird die CDU-Landtagsfraktion im Rahmen ihrer parlamentarischen Arbeit die positive Entwicklung des Landes stärker hervorheben. Durch Initiativen werden wir diese Entwicklung weiter untersetzen.
Über 70 Prozent der Befragten bewerten die Entwicklung Sachsen-Anhalts als sehr gut, gut und teils/teils. Dies ist eine leichte Verbesserung gegenüber 2015. Allerdings hat die Befragung gezeigt, dass die Entwicklung des Landes in Kleinstädten schlechter bewertet wird. Die CDU-Landtagsfraktion sieht sich bestärkt in ihrem Kurs, für eine bessere finanzielle Ausstattung der Kommunen, insbesondere im ländlichen Raum einzutreten und für die Daseinsvorsorge einzustehen.
Vor dem Hintergrund der Corona-Krise sprechen die Bürger der Landesregierung ihr Vertrauen aus. Das Verhalten und die Maßnahmen der Landesregierung zur Bewältigung der Krise werden positiv eingeschätzt. Über die Hälfte der Befragten erkennt die Notwendigkeit für einen zukunftsorientierten Ausbau der digitalen Infrastruktur. Die CDU-Fraktion wird sich, wie bereits mit dem Funklochfinder, weiter dafür einsetzen, dass die digitale Infrastruktur ausgebaut wird.
Steuererhöhungen, Abgaben und steigende Sozialbeiträge als Ausweg aus der Krise werden von der Mehrheit der Befragten als unberechtigt zurückgewiesen.
Die CDU-Fraktion steht zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk, setzt sich aber seit Jahren für die Stabilität des Rundfunkbeitrages ein und sieht sich durch die Umfrage in ihrer Auffassung bestätigt. Über die Hälfte der Befragten fordert stabile Beiträge bzw. eine Senkung bis hin zur gänzlichen Abschaffung.
Die Befragungsergebnisse zum Thema „Schule“ zeigen, dass die Bürger das bewährte Bewertungssystem an Grundschulen beibehalten möchten. 62 Prozent der Befragten sprechen sich für die Einführung eines Zentralabiturs aus.
Die Ergebnisse zur Frage hinsichtlich der Kinderbetreuung im Land bestätigen die CDU-Fraktion. Die Bürger stellen Qualität vor Beitragsfreiheit. Die Mehrheit der Befragten zeigt sich mit der Kinderbetreuung in Sachsen- Anhalt vor den Corona-bedingten Schließungen grundlegend zufrieden. Dabei setzen 52 Prozent der Bürger besonders auf die Verbesserung des Betreuungsschlüssels anstatt auf Beitragsfreiheit in den Kindertageseinrichtungen.
Weiterhin bestätigt die Bürgerumfrage die Auffassungen der CDU-Fraktion zum Thema Sicherheit. Eine Videoüberwachung im öffentlichen Raum befürwortet etwa die Hälfte der Befragten, denn sie kann einen wesentlichen Beitrag zur Gefahrenabwehr leisten.
Die CDU-Fraktion steht für eine Asyl- und Flüchtlingspolitik mit Realitätssinn und Augenmaß. Die Bürgerumfrage zeigt, dass jeder zweite Befragte eine Obergrenze bei der Zuwanderung befürwortet.
Die Wertschätzung und die Qualität regionaler Produkte sind der CDU ein Herzensanliegen. Die Mehrheit der Befragten setzt bewusst auf den Konsum regionaler Produkte.
Auch im Themenkomplex Umwelt sieht sich die CDU-Fraktion in ihrer Auffassung bestätigt. Angesichts des Waldsterbens, wie er besonders im Harz zu sehen ist, spricht sich eine Mehrheit der Bürger für die Entfernung von abgestorbenem Holz aus unserem Wald aus, um ihn vor Schädlingsbefall und Bränden zu schützen. Die Bürger präferieren damit Maßnahmen zum Waldschutz und zur Aufforstung, anstatt die Wälder sich selbst zu überlassen.
„Die Bürgerumfrage bietet der CDU-Fraktion viele Erkenntnisse für ihre parlamentarischen Arbeit und bestätigt den eingeschlagenen Kurs. Wir werden Bürgerinnen und Bürger auch weiterhin intensiv am politischen Meinungsbildungsprozess beteiligen, denn unsere Arbeit fußt auf dem Dialog“, so Siegfried Borgwardt abschließend.
Hintergrund
Der Ergebnisse der großen Bürgerbefragung der CDU-Landtagsfraktion stehen den Facharbeitsgruppen der Fraktion für ihre Arbeit zur Verfügung. Schlussfolgerungen aus der fachlichen Auswertung sollen unter anderem in parlamentarische Initiativen der Fraktion – auch für die 8. Wahlperiode – münden.
Die komplette Auswertung der Bürgerbefragung ist online unter www.cdufraktion.de abrufbar.
Sommerklausur: CDU-Fraktion berät Schwerpunkte der politischen Arbeit der kommenden Monate
Die CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt hat sich während ihrer Sommerklausur zu aktuellen politischen Themen verständigt. Dazu erklärt der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion von Sachsen-Anhalt, Siegfried Borgwardt:
„Einen Schwerpunkt der Beratungen während der Klausur der CDU-Landtagsfraktion nahmen die Folgen der Corona-Pandemie ein. Wir unterstützen die Maßnahmen und begrüßen die Überlegungen der Landesregierung, im Rahmen der gültigen Corona-Hygienemaßnahmen, weitere Lockerungen zu ermöglichen. Dies führt zu einer teilweisen Normalisierung des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens in unserem Land. Im Zuge der Pandemie haben wir einen Nachtragshaushalt i.H.v. 500 Millionen Euro verabschiedet, von dem bisher etwa 455 Millionen Euro verplant sind. Abgeflossen sind bisher knapp 170 Millionen Euro. Aus Sicht der CDU-Fraktion bedarf es zum gegenwärtigen Zeitpunkt keines zweiten Nachtragshaushaltes. Gemeinden und Landkreise werden über Landes- und Bundesprogramme unterstützt. Beispiele dafür sind die vorgezogene FAG-Rate, zusätzliche 100 Millionen Euro für die Kosten der Unterkunft (KDU) und der Ausgleich der Mindereinnahmen beim ÖPNV i.H.v. bis zu 55 Millionen Euro. Das Gewerbesteuerausgleichsgesetz zur Unterstützung der Kommunen soll im September in den Landtag eingebracht werden. Der CDU-Fraktion ist klar, dass die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie noch nicht in Gänze abzuschätzen sind. Allerdings wird ein zukünftig ausgeglichener Landeshaushalt nur durch strukturelle Änderungen erreicht werden.
- Wirtschaft und Tourismus
Um die Folgen der Corona-Pandemie für die Wirtschaft und den Tourismus zu mildern, hat sich die CDU-Fraktion u. a. auf folgende Eckpunkte verständigt:
Wirtschaft:
- Die CDU-Fraktion wird sich auf Bundesebene dafür einsetzen, dass die Vorfristigkeit der Sozialversicherungsbeiträge auf den Stand vor 2005 zurück geführt wird.
- Werbung für ein kommunales Investitionsprogramm auf Bundesebene
- Drastischer Abbau von Bürokratie (E-Akte, Digitalisierung von Fachverfahren, Abschaffung des Landesvergabegesetzes)
- Werbung für ein Programm zur Revitalisierung der Innenstädte und des Einzelhandels auf Landes- und Bundesebene
Tourismus:
- Werbung auf Bundesebene für die Verlängerung der Nothilfen für die Tourismusbranche (Zuschüsse, Darlehen)
- Flexibilisierung des Arbeitszeitengesetzes auf Bundesebene
- Ausweitung des Digitalisierungsprogramms ‚Sachsen-Anhalt Digital‛ auf den Tourismus
- Schaffung eines ‚Kompetenzzentrums Tourismus‛
2. Monitoring für das Klima- und Energiekonzept
Während der Klausurtagung beschäftigte sich die CDU-Fraktion mit der Vergabe von Leistungen zur Erstellung eines ‚Monitorings für das Klima- und Energiekonzept des Landes Sachsen-Anhalt‛ durch das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie. Nach Auffassung der CDU-Landtagsfraktion wirft die Auftragsvergabe zur Erstellung eines Monitorings erhebliche Fragen auf. Das Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft und Energie hat offensichtlich einen Auftrag vergeben, ohne den zuständigen Finanzausschuss des Landtages zu beteiligen. Die Diskussion um Beraterverträge ist nicht neu. In einem Untersuchungsausschuss werden Vergabeverstöße durch Ministerien derzeit untersucht, erhebliche Mängel wurden bereits festgestellt. Auch vor diesem Hintergrund ist es höchst bedenklich, wenn das Ministerium einen Auftrag in Höhe von 383.556,50 Euro auslöst ohne den Landtag, entsprechend dem vorgeschriebenen Weg, einzubinden. Dieses Vorgehen widerspricht dem Landtagsbeschluss von 2016 zur Transparenz von Beraterverträgen sowie dem Haushaltsführungserlass. Staatssekretär Klaus Rehda hatte gestern im Finanzausschuss die Chance, die Widersprüche zwischen der Rechtsauffassung des Gesetzgebungs- und Beratungsdienstes, des Landtages sowie des Landesrechnungshofes aufzuklären. Er hat diese Chance leider vertan. Sein Auftritt hat nichts zur Aufklärung beigetragen. Die CDU-Fraktion erwartet eine lückenlose Aufklärung durch das Ministerium. Wir erwarten, dass Abgeordnete ernst genommen werden und aus diesem Fehlverhalten innerhalb des Ministeriums Konsequenzen gezogen werden.
3. Gesundheitsversorgung
Im Zuge der aktuellen Diskussionen zur Krankenhauslandschaft spricht sich die CDU-Fraktion für einen Zukunftsplan aus, der sich bei der Krankenhausplanung an den Prämissen Erreichbarkeit, Bedarfsorientierung und Qualität ausrichtet. Um diesen Masterplan 2035 aufzustellen, fordert die CDU ein Gutachten, das als Analyse für die angemessene Standortplanung dienen soll. Dazu wurde ein erster Entwurf eines Positionspapiers zur Krankenhausversorgung vorgestellt.
4. Straßenausbaubeiträge
Das Gesetz zur Abschaffung der Straßenausbaubeiträge wird im September in den Landtag eingebracht. Ab dem Stichtag 01.01.2020 werden diese in Sachsen-Anhalt abgeschafft. Die versprochene Entlastung der Bürger erfolgt ohne eine Steuererhöhung zur Gegenfinanzierung. Das war uns als CDU-Landtagsfraktion wichtig.
5. Landesweingut
Die CDU-Fraktion hat sich über das Landesweingut Kloster Pforta, das am Wochenende von der Arbeitsgruppen Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie Finanzen besucht worden ist, ausgetauscht. Die CDU-Fraktion hat sich dafür ausgesprochen, dass das Landesweingut saniert und auch die Produktion am jetzigen Standort erhalten bleiben soll. Die CDU-Fraktion fordert die Landesregierung auf, entsprechend dem Koalitionsvertrag Lösungen zu entwickeln und den Koalitionsfraktionen vorzulegen.
6. Gleichstellungsgesetz
Bereits seit der letzten Wahlperiode fordert die CDU-Fraktion das bestehende veraltete Frauenfördergesetz zu einem modernen Gleichstellungsgesetz für Frauen und Männer weiterzuentwickeln. Die Forderung nach einer Weiterentwicklung wurde deshalb durch die CDU in den Koalitionsvertrag ein verhandelt. Ziel des Gleichstellungsgesetzes muss es insbesondere sein, in den Verwaltungen und Institutionen des Landes wie Stiftungen, Anstalten etc., den Anteil von Frauen und Männern zu erhöhen, soweit sie in einzelnen Bereichen unterrepräsentiert sind. Durch das Gesetz sollen gleiche Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für beide Geschlechter sowie der Ausgleich von Nachteilen, die als Folge einer geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung entstehen, geschaffen werden. Für diese Position wird die CDU-Fraktion weiter eintreten und einen zeitgemäßen Gesetzesentwurf mit den Koalitionspartnern verhandeln.“
Solidität und Verlässlichkeit in der Gesundheitsversorgung, Keine Schließungen – Gutachten zur Versorgungsplanung endlich auf den Weg bringen
Derzeit wird über Schieflagen in einigen Krankenhäusern unseres Landes diskutiert. Dazu erklärt der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, Siegfried Borgwardt: „Wir haben im Land zahlreiche Beispiele dafür vor welchen Schwierigkeiten die Krankenhäuser stehen, egal ob in Bitterfeld-Wolfen, Gardelegen, Havelberg oder im Burgenlandkreis. Aus unterschiedlichen Gründen sind sie in Schieflage gekommen. Dieser Zustand zeigt, wie dringend zukunftsfeste Strukturen zu schaffen sind. Dabei spielt die zunehmende Spezialisierung in der Medizin, der wachsende Fachkräftebedarf und der demografische Wandel in unserem Land eine ausschlaggebende Rolle.
Die größten Investitionen im Gesundheitswesen benötigen die Krankenhäuser unseres Landes. Ein Verteilen der Mittel mit der Gießkanne kann es nicht mehr geben. Wenn zukünftig Investitionsmittel vergeben werden, muss dies aus einer verlässlichen Basis erfolgen. Beispielhaft sei hier der Standort Gardelegen benannt. Hier wurden über 5 Mio. Euro unter anderem für ein Mutter-Kind-Zentrum zur Verfügung gestellt und jetzt soll die Kinderstation geschlossen werden. Mit Zukunftsplanung und Sicherheit in der Versorgung hat das nichts mehr zu tun. Daher muss der seit vielen Jahren fortgeschriebene Krankenhausplan überdacht werden. Für zukünftige Planungen sind folgende drei Kriterien konsequent anzuwenden: Erreichbarkeit, Bedarfsorientierung und Qualität!
Es ist nicht damit getan, ein Investitionsvolumen von 600 Mio. Euro zu fordern, sondern eine zukunftsfähige Planung muss sich den genannten Kriterien stellen. Daher ist es unerlässlich, dass wir das Gutachten zur zukünftigen medizinischen Versorgungsplanung so schnell wie möglich auf den Weg bringen. Auf Grundlage dieses Gutachtens kann dann eine zukunftsfeste und hochwertige Gesundheitsversorgung geplant und gezielte Investitionen auf den Weg gebracht werden. Bereits im Beschluss zum Doppelhaushalt 2020/2021 hat sich die Koalition auf dieses Gutachten verständigt und 400.000 Euro dafür im Einzelplan des Sozialministeriums bereit gestellt. Die medizinische Versorgung in unserem Land ist ein wesentliches Attraktivitätsmerkmal für die gesellschaftliche Entwicklung. Sie entscheidet mehr als je zuvor über die Ansiedlung junger Menschen, Familien, Unternehmen und Institutionen in den einzelnen Regionen. Die Menschen in unserem Land haben ein Recht darauf, dass Effektivität und Effizienz der medizinischen Versorgung im Einklang stehen. Die SPD hingegen betreibt mit ‚Ein Land für alle‛ Sonntagsreden, sperrt sich das Gutachten auf den Weg zu bringen und beabsichtigt Kliniken in Landeshand mit fadenscheinigen Begründungen zu schließen.“
Dialogoffensive #dazwischenrufen – CDU-Fraktion setzt Bürgerumfrage fort
Die CDU-Landtagsfraktion führt ihre Dialogoffensive fort, in deren Mittelpunkt die Bürgermeinung steht! Nachdem bereits im Jahr 2010 und 2015 die größte Bürgerumfrage Sachsen-Anhalts erfolgreich durchgeführt wurde, will die CDU-Fraktion erneut wissen, was die Menschen in Sachsen-Anhalt bewegt! Dazu erklärt der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, Siegfried Borgwardt:
„Ist das Abitur Ländersache? Welchen Kraftstoff nutzen wir in Zukunft? Tun wir genug für unseren Wald? Dies sind nur einige Fragen, die die CDU-Fraktion von den Bürgerinnen und Bürgern Sachsen-Anhalts beantwortet haben möchte. Unter dem Motto #dazwischenrufen steht für uns erneut die Bürgermeinung im Mittelpunkt. Wir hören zu und sehen hin – gestalten damit Politik für den Bürger.
Die Bürgerumfrage soll eine Bestandsaufnahme sein, Einblicke in die parlamentarische Arbeit geben und in der Auswertung Grundlagen für weitere Handlungen bieten. Dazu wurde ein Online-Fragebogen erarbeitet, der Themen unter der großen Überschrift „Gleichwertige Lebensverhältnisse“ u. a. aus der Wirtschaftspolitik, Bildung, Sicherheit und Umwelt aufführt. Der Fragebogen ist bis Anfang August über die Homepage www.dazwischenrufen.de für alle Bürgerinnen und Bürger verfügbar. Im September sollen die Umfrageergebnisse dann präsentiert werden. Die Antworten fließen in die Gestaltung einer an den Interessen der Bürgerinnen und Bürger ausgerichteten parlamentarischen Arbeit für unser Land ein. Wir freuen uns auf ehrliche Meinungen und interessante Impulse!“
Jetzt mitreden, mitgestalten, mitmachen: www.dazwischenrufen.de
Rede des Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion, Siegfried Borgwardt, zur Regierungserklärung des Ministerpräsident „Wege aus der Krise – unser Sachsen-Anhalt-Plan für die Zukunft“
– Es gilt das gesprochene Wort –
sehr geehrte Damen und Herren,
seit Mitte Mai zeigen die Lageberichte, dass trotz der landesweit durchgeführten Lockerungen die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Sachsen-Anhalt gering ist. Infektionsketten sind daher gut nachzuvollziehen und genügend freie Intensivbetten können derzeit vorgehalten werden. Darum begrüßen wir den von der Landesregierung und hier vom Ministerpräsidenten angesprochenen Sachsen-Anhalt-Plan, der sich in der sechsten Eindämmungsverordnung vom 26. Mai wiederfindet.
Bereits in der Landtagssitzung im Mai habe ich deutlich gemacht, dass wir mit der Corona-Krise die größte politische und gesellschaftliche Herausforderung der Nachkriegsgeschichte durchleben. Weltweit wurden und werden wir auf eine gewaltige Bewährungsprobe gestellt. Dabei ging und geht es um nicht weniger als das Leben und die Gesundheit der Menschen. Hundertausende Menschen sind an dem Virus erkrankt oder gar verstorben und ein endgültiges Ende der Pandemie ist auch heute noch nicht in Sicht. Die Eindämmung der Virusverbreitung und das Durchbrechen von Infektionsketten dauern weiter an. Gesundheitsexperten und Virologen gehen davon aus, dass wir noch lange mit diesem Virus leben müssen.
So drastisch die Maßnahmen also auch gewesen sind, die die Landesregierung in den vergangenen Wochen veranlasste, waren sie aus Sicht der CDU-Fraktion richtig und notwendig. Sie haben geholfen, die Fallzahlen der Infizierten und Toten in Sachsen-Anhalt so gering zu halten. Das ist ein Verdienst der Bundes- und Landesregierung, vor allem aber der Menschen, die sich bisher an die Regelungen der Pandemieverordnungen gehalten haben. Dafür gilt der Dank meiner Fraktion. Auch das haben wir wiederholt deutlich gemacht.
Die Folgen für die Wirtschaft werden voraussichtlich erst in den kommenden Monaten sichtbar sein.
Anrede,
Stets haben wir als CDU-Fraktion gemeinsam mit unseren Regierungsmitgliedern die Veränderungen der einzelnen Verordnungen diskutiert. Dabei waren auch wir nicht immer einer Meinung. Dennoch war es ein äußerst konstruktiver Prozess, der jeweils in weiteren Lockerungsmaßnahmen endete. Diesen Prozess der letzten Wochen möchte ich kurz Revue passieren lassen.
Mit der Vierten Verordnung haben sich die Infektionszahlen in unserem Land auf einem konstanten Niveau gehalten. Darum hat die CDU-Fraktion die Landesregierung um eine entsprechende Reaktion gebeten. Am Dienstag, dem 28. April, haben wir in der CDU-Fraktion einen Beschluss mit 11 konkreten Punkten zur schrittweisen Öffnung der vierten Verordnung gefasst. Wir haben vor allem die genehmigte Verkaufsfläche von 800-Quadratemetern kritisiert. Wir waren immer der Ansicht, dass viele Einzelhändler ihre Verkaufsfläche problemlos verkleinern könnten. Zudem hat meine Fraktion immer eine Begrenzung von Besucherzahlen favorisiert. So hätte eine Ungleichbehandlung zwischen Autohäusern und Baumärkten gegenüber anderen Geschäften vermieden werden können. Darum haben wir offensiv dafür geworben, dass jedes Geschäft unabhängig seiner Größe öffnen darf, sofern Hygiene- und Schutzmaßnahmen eingehalten werden.
Wir haben um klare Regeln für die Öffnung von Schwimmbädern oder Autokinos gebeten, damit die Kommunen eine gewisse Planungssicherheit haben. Ebenso haben wir uns als Fraktion sehr frühzeitig für die Öffnung der Gastronomie stark gemacht. Zudem haben wir uns für eine finanzielle Unterstützung für Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern eingesetzt. Auch hier hat die Corona-Krise ihre Spuren hinterlassen. Des Weiteren haben wir uns für eine Maskenpflicht erst ab dem vollendeten 6. Lebensjahr ausgesprochen. Grundsätzlich hat meine Fraktion bereits Ende April darum gebeten, dass die Entscheidungen über weitere Maßnahmen der Landesregierung länderspezifisch anhand der Fallzahlen zu entscheiden sind. Für die CDU-Fraktion stand und steht zu jedem Zeitpunkt der Schutz der Gesundheit der Menschen an erster Stelle. Um jedoch die Herausforderungen zu bewältigen und die Folgen der Pandemie zu minimieren, war die Wiederherstellung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens unerlässlich.
Die CDU-Fraktion begrüßte daher ausdrücklich, dass in der Kabinettssitzung vom 2. Mai die Mehrheit unserer formulierten Lockerungen in der Fünften Verordnung über Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus beschlossen worden sind. Unsere Bürgerinnen und Bürger haben sich mit großer Disziplin an die einschneidenden Einschränkungen gehalten. Dass Sachsen-Anhalt verhältnismäßig wenig Infizierungen hat, ist das Ergebnis dieser Umsicht. Aus diesem Grund war es richtig, dass die Landesregierung versucht hat, Schritt für Schritt einen Teil des öffentlichen Lebens wieder in Gang zu setzen.
Stets haben wir den mutigen Weg unseres Ministerpräsidenten, den er gegenüber seinen Kollegen sowie den Medien oft verteidigen musste, unterstützt. Die Fünfte Verordnung hat dazu beigetragen, das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben in unserem Bundesland zu normalisieren. Die Corona-Pandemie schränkt nicht nur das öffentliche Leben ein, sondern hat weite Teile der Wirtschaft lahmgelegt. Besonders betroffen war davon das Gewerbe rund um den Tourismus. Darum hat meine Fraktion bereits in der Fraktionssitzung am 5. Mai beschlossen, in einem ersten Schritt und mit Abstimmung mit den Nachbarländern die Gastronomie und autarke Beherbergung in Ferienhäusern oder -wohnungen spätestens bis zum 18. Mai wieder zu ermöglichen. Im Rahmen der bestehenden Kontaktbeschränkungen sollten Restaurants, Gaststätten, Biergärten und Cafés mindestens im Außenbereich öffnen dürfen. Daneben sollten Übernachtungen, bei denen sich Reisende autark versorgen, zeitnah möglich sein.
Gastronomie und Tourismus standen vor einer nie gekannten Herausforderung. Sie brauchten eine sichere Alternative. Von Normalität werde man auch in einigen Monaten dennoch weit entfernt sein. Zudem hat meine Fraktion darum gebeten, dass jede wirtschaftliche Betätigung unter Berücksichtigung der Hygiene- und Pandemievorschriften zeitnah ermöglicht wird.
Sachsen-Anhalt war das letzte Bundesland, das Corona-Infektionen meldete – und ist mit das erste gewesen, das Mitte Mai innerhalb eines Tages keine neuen Fälle registriert hat. Bereits zuvor lagen die gemeldeten Infektionszahlen im einstelligen Bereich. Sachsen-Anhalt war das letzte Bundesland, in dem eine Infektion mit dem Corona-Virus nachgewiesen wurde. Am 10. März wurden fast zeitgleich vier Fälle bekannt. Seitdem ist die Entwicklung der Infizierten stabil. Die CDU-Fraktion sah sich dadurch in ihrer Auffassung bestätigt, dass die bereits begonnenen Lockerungen keine negativen Auswirkungen auf die Entwicklung der Infektionszahlen haben. Die Bürger und Bürgerinnen unseres Landes haben zum überwiegenden Teil ihr Verhalten zum Schutz der Gesundheit aller angepasst und nehmen die ausgehenden Gefahren von COVID-19 ernst.
Darum hat die CDU-Fraktion am 16. Mai der Staatskanzlei einen weiteren Forderungskatalog zur Verfügung gestellt. Darin enthalten war die Bitte um Öffnung der Fitnessstudios, Lockerungen für sportliche Wettkämpfe im Freien, die Festlegung eines verlässlichen Zeitplanes für die Öffnung von Kindertageseinrichtungen und Horten und vieles mehr.
Folgerichtig hat sich die Landesregierung auf ihrer Sitzung am 19. Mai auf einen Zeitplan für eine Rückführung der Covid19-Eindämmungsmaßnahmen verständigt und den sogenannten Sachsen-Anhalt-Plan beschlossen. Mit der sechsten Eindämmungsverordnung vom 26. Mai wurden unter anderem private Feiern mit bis zu 20 Teilnehmern ab 28. Mai wieder möglich gemacht. Zudem sind dann Fachveranstaltungen, Tagungen oder Delegiertenversammlungen, Trauungen und Beisetzungen mit einer Teilnehmerzahl von bis zu 100 Personen gestattet. Ab 1. Juli steigt die Teilnehmerzahl auf 250. Auch Bildungs-, Kultur-, Sport- und Freizeiteinrichtungen sollen wieder öffnen dürfen, wie z. B. Schwimmbäder, Sportstudios, Kinos, Theater, Freizeitparks und Volkshochschulen. Reisen aus touristischem Anlass nach Sachsen-Anhalt sind für Gäste aus Deutschland wieder möglich. Auch Schankwirtschaften wie Kneipen durften seit dem 28. Mai unter denselben Auflagen, wie sie für Gaststätten gelten, wieder öffnen. Das Besuchsverbot für Krankenhäuser wurde aufgehoben, Tageskliniken der psychiatrischen und geriatrischen Fachgebiete konnten wieder öffnen. Seit dem 2. Juni sind Kindertageseinrichtungen und Horte wieder geöffnet.
Die Normalität kehrt Stück für Stück wieder in unser Leben zurück. Und das ist auch gut so.
Anrede,
Die schwerwiegenden Eingriffe waren allerdings notwendig, um sich selbst und vor allem andere zu schützen. Das wurde stets transparent und nachvollziehbar kommuniziert. Diese Krise hat alles vorher Dagewesene in den Schatten gestellt. Und wir können noch nicht seriös sagen, welchen Gesamtschaden die Krise anrichten wird.
Was wir wissen ist, dass andere Länder wie Italien, Spanien oder die USA mit deutlich schlimmeren Folgen zu kämpfen haben. Auch wenn der von Bundes- und Landesregierung gegangene Weg mit zunehmender Zeit immer stärker kritisiert wurde, Verschwörungstheorien immer mehr zunahmen, bin ich davon überzeugt, dass es der absolut richtige Weg war. Ich habe es in meiner letzten Rede zu diesem Thema im Mai bereits gesagt, aber ich wiederhole es gern. Prävention erhält nicht oft die verdienten Lobeshymnen, weil der Mensch eben nicht sieht, was sie verhindert hat. Ein Blick auf Länder wie Spanien oder Italien kann uns aber die Gewissheit geben, dass die Krise Deutschland deutlich schlimmer hätte treffen können. Im Spiegel vom 30. Mai 2020 wird ein Ländervergleich der Deep Knowledge Group zitiert. Die dortigen Datenanalysten hatten das Corona-Krisenmanagement von mehr als hundert Staaten verglichen. Als einziges europäisches Land landete Deutschland noch vor Südkorea, Japan und China unter den Top Ten der Welt. Gerade in der Anfangsphase der Pandemie gelang es gut, die vielerorts in Deutschland aufkommenden Fälle zu identifizieren, die Infektionsketten zu verfolgen und so kostbare Zeit zu gewinnen.
Bereits Mitte Februar war Deutschland in der Lage, routinemäßig auf das entsprechende Virus zu testen. Das hat es in keinem anderen Land gegeben. Virologe Christian Drosten macht in einem Spiegel-Interview vom 30. Mai deutlich, dass wenn nicht so früh hätte getestet werden können, auch in Deutschland die Zahl der Toten um 50.000 bis 100.000 höher ausgefallen wäre. Darum auch hier nochmal mein aufrichtiger Dank an die Bundes- und Landesregierung für das besonnene, schnelle und überlegte Handeln in dieser schweren Zeit.
Unser Ministerpräsident hat im Mai-Plenum bereits betont, dass jeder von uns am Ende der Pandemie klüger sein wird. Und es werde mit Sicherheit nicht wenige Menschen geben, die im Nachhinein genau wissen, was man vorher hätte besser machen können. Das haben wir bereits bei der Debatte im Mai im Plenum gehört. Dabei hat es unser Ministerpräsident aber beim vergangenen Mal auf den Punkt gebracht. Das Corona-Virus hat sich rasend schnell auf der ganzen Welt verbreitet und führte hunderttausendfach zu schweren Krankheitsverläufen und Todesfällen. Daher mussten Maßnahmen ergriffen werden, die sich drastisch auf das Leben aller auswirken würden.
Wirtschaft und Gesellschaft haben in den vergangenen Wochen bewiesen, dass sie die Vorgaben von Bundes- und Landesregierung einhalten. Deswegen ist die stufenweise Wiederherstellung der Normalität der richtige Weg. Dabei müssen die regionalen Unterschiede berücksichtigt werden. Das Corona-Virus hat sich bundesweit unterschiedlich ausgebreitet. Ballungsgebiete sind stärker betroffen, als der ländliche Raum. Mittlerweile haben laut aktueller Presseberichterstattung Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern keine neuen Corona-Infektionen gemeldet. Bei insgesamt elf Bundesländern, darunter auch Sachsen-Anhalt, liegt die Zahl der Neuinfektionen im einstelligen Bereich. Was die Zukunft bringt, ist ungewiss. Auch wenn wir das Virus mittlerweile weitestgehend im Griff haben, werden wir noch lange mit den Auswirkungen leben müssen. Virologe Christian Drosten hat in dem bereits angesprochenen Spiegel-Interview gesagt, dass wir uns bereits jetzt darauf einstellen sollten, dass es auch im Herbst und Winter noch keine großen Kongresse und Konferenzen geben wird. Großveranstaltungen über 1000 Zuschauer bleiben zunächst einmal bis Ende August untersagt. Diese Maßnahmen sollen die Wahrscheinlichkeit einer zweiten Welle weiter minimieren. Nach Aussagen des Virologen gibt es die theoretische Möglichkeit, dass wir ohne eine zweite Welle durch dieses Jahr kommen.
Anrede,
Um wieder in den Alltag zurückzukehren, ist es wichtig, die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Viele Menschen wurden in Kurzarbeit versetzt, die Zahl der Arbeitslosen stieg an und Unternehmen hatten mit Auftragseinbrüchen zu kämpfen. Hier muss der Staat einspringen. Auch das ging schnell und umfangreich. Mit dem Soforthilfe-Programm „Sachsen-Anhalt ZUKUNFT“ haben Soloselbstständige und kleinere Unternehmen, die von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie betroffen sind, Zuschüsse im Gesamtvolumen von über 280 Millionen Euro erhalten. Zudem haben mehr als 1000 Künstler von der 400-Euro-Soforthilfe profitiert. Weitere Hilfen mit Zahlungen bis zu 1000 Euro pro Person und Monat für insgesamt drei Monate sind bereits auf den Weg gebracht.
Der Bund hat zudem kürzlich ein weiteres 130-Milliarden-Paket beschlossen, das zu Entlastungen bei Familien und Unternehmen führen soll. Beispielsweise wird die Mehrwertsteuer befristet bis 31.12.2020 von 19 auf 16 Prozent, der reduzierte Steuersatz von 7 auf 5 Prozent gesenkt. Ob diese Senkung allerdings dazu führt, das Kaufinteresse der Bürgerinnen und Bürger zu erhöhen, hängt davon ab, ob die Unternehmen die Steuersenkung auch an ihre Kunden weitergeben. Der Umsetzungszeitpunkt zum 1. Juli 2020 ist zwar sehr ambitioniert gewählt, dennoch hoffe ich, dass der gewünschte Effekt relativ zeitnah eintritt.
Zudem erhalten Familien einmalig einen Kinderbonus von 300 Euro je Kind. Dazu wird das Kindergeld entsprechend aufgestockt. Um die Einkommen von Alleinerziehenden zu stabilisieren, wird der Entlastungsbeitrag in der Einkommensteuer für die Jahre 2020 und 2021 auf 4.000 Euro mehr als verdoppelt. Der einfache Zugang zur Grundsicherung ohne Vermögensprüfung wird bis Ende 2020 verlängert.
Mit dem Konjunkturpaket des Bundes wird auch für die Handlungsfähigkeit der Städte und Gemeinden gesorgt. Dafür übernehmen Bund und Länder von den Kommunen für Bezieher von Sozialleistungen künftig dauerhaft bis zu 75 statt 50 Prozent der Kosten der Unterkunft. Die für dieses Jahr zu erwartenden Ausfälle bei der Gewerbesteuer von rund 12 Milliarden Euro werden je zur Hälfte von Bund und Ländern übernommen.
Unternehmen erhalten für die Steuerjahre 2020 und 2021 befristet verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten für bewegliche Wirtschaftsgüter wie beispielsweise Maschinen. Das dürfte ein geeignetes Mittel sein, um die Investitionstätigkeit zu beleben. Die Verbesserung der Liquidität durch eine beschleunigte steuerliche Abschreibung dürfte vor allem den kleinen und mittleren Unternehmen zugutekommen, was vor allem für die Wirtschaftsstruktur in Sachsen-Anhalt spricht. Zudem hat die Krise gezeigt, dass die Digitalisierung weiter vorangetrieben werden müsse. Auch dafür trägt das Konjunkturpaket Rechnung. Die geplanten Investitionen bis 2025 in Künstliche Intelligenz werden von 3 auf 5 Milliarden Euro erhöht. Für den Bau von mindestens zwei Quantencomputern durch geeignete Konsortien stellt der Bund die nötigen Mittel bereit. Zum Aufbau eines flächendeckenden 5G-Netzes bis 2025 soll die neue Mobilinfrastrukturgesellschaft mit 5 Milliarden Euro ausgestattet werden.
Um im Bereich Kindergärten, Kitas und Krippen den Kapazitätsausbau sowie Erweiterungen, Um- und Neubauten zu fördern, werden eine Milliarde Euro zusätzlich für Ausbaumaßnahmen bereitgestellt, die 2020 und 2021 stattfinden. Hinzu kommen viele weitere Bausteine, die eine Unterstützung des Bundes für die Bürger darstellen.
Insgesamt wird dieses Konjunktur-Programm viel Geld kosten. Der Landeshaushalt wird mit einem dreistelligen Millionenbetrag belastet, aber die Kommunen werden in diesem und im nächsten Jahr finanziell entlastet. Über die konkrete Umsetzung dieses Konjunkturpakets wird der Finanzausschuss in seiner morgigen Sitzung beraten. Problematisch ist allerdings, dass an vielen Stellen des Bundesprogramms noch nicht ersichtlich ist, in welcher Höhe eine Kofinanzierung durch das Land vom Bund erwartet wird. Zudem könnten die Effekte einzelner Maßnahmen durchaus kritisch hinterfragt werden.
Nichtsdestotrotz sind sowohl das Konjunkturprogramm des Bundes als auch die verschiedenen Maßnahmen der Landesregierung ein richtiger und ganz entscheidender Schritt, um die von der Krise gebeutelten Bürger und Unternehmen in einer schwierigen Zeit zu helfen. Das kann auch eindrucksvoll mit Zahlen belegt werden: Insgesamt wurden bis Ende Mai für die Soforthilfe 47.200 Anträge bei der Investitionsbank gestellt. Etwa 6900 doppelt eingereichte Anträge wurden aussortiert. Über 36.000 wurden bereits bewilligt. Soloselbstständige und kleinere Unternehmen haben durch dieses Programm Zuschüsse in Höhe von 283 Millionen Euro erhalten. Davon wurden 234 Millionen Euro aus Bundesmitteln und 49 Millionen Euro aus Landesmitteln bezahlt. Im Schnitt betrug der bewilligte Zuschuss 7.800 Euro. Bei den insgesamt 489 Betrugsversuchen hat sich der Verdacht bei 255 Fällen erhärtet. Fast alle Anträge sind bereits abgearbeitet. Das war ein enormer Aufwand für die Landesregierung, das Finanzministerium und auch für die Mitarbeiter der Investitionsbank. Dafür gilt Ihnen mein aufrichtiger Dank.
Anrede,
Trotz all der Aufregung aufgrund der einschneidenden Maßnahmen, die zahlreichen Demonstrationen gegen das Agieren der Landes- und Bundesregierung sowie der Darstellungen einzelner Verschwörungstheoretiker in den sozialen Medien zeigt die aktuelle Umfrage von infratest dimap im Auftrag des MDR, dass der Großteil der Bevölkerung mit dem Agieren der Landesregierung mehr als zufrieden ist. Die regierungstragenden Fraktionen haben gegenüber den Werten aus 2016 um fast 10 Prozent zugelegt. Wenn es darauf ankommt, vor allem in Krisenzeiten, vertrauen die Bürgerinnen und Bürger der politischen Mitte. Das ist das Ergebnis für eine zuverlässige, geduldige und stets souveräne Arbeit.
Dennoch fragen sich die Menschen mit Recht, wie zukünftig mit der Krise umgegangen wird. Hier ist die Bevölkerung zwiegespalten. Laut der aktuellen Umfrage sprechen sich gut die Hälfte der Bürger dafür aus, an den bisherigen Beschränkungen festzuhalten. Fast ebenso viele wünschen sich von der Politik, dass sie weitere Lockerungen auf den Weg bringt. Das zeigt gleichzeitig, wie schwierig es ist, eine für alle vernünftige Entscheidung in einer solchen Situation zu treffen.
Mittlerweile aber sitzen die Menschen wieder in den Gaststätten unseres schönen Bundeslandes, die Reisewarnungen innerhalb Europas werden am 15. Juni wieder aufgehoben, Kinder besuchen wieder Kita und Schule. Noch läuft nicht alles wie gewohnt, aber zumindest schon wieder in normaleren Bahnen als in den letzten Wochen. Stand jetzt sollen Anfang September auch die Großveranstaltungen wieder hinzukommen. Ob eine zweite Welle kommt, darüber streiten selbst die Experten. Ich wage keine Prognose abzugeben. Zum einen setze ich aber auf die Umsicht und Disziplin der Bürgerinnen und Bürger in unserem Land. Und zum anderen bin fest davon überzeugt, dass wir vieles in den vergangenen Monaten gelernt haben und somit gezielter und effektiver auf einen erneuten Ausbruch reagieren können. Denn, und damit spreche ich wohl für alle in diesem Hohen Haus, auf einen weiteren Lockdown kann ich, kann das Bundesland Sachsen-Anhalt, kann Deutschland, kann die Welt verzichten.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und bleiben Sie gesund!
Corona-Lockerungen: Bürgern mehr Verantwortung zutrauen – Kita Regelbetrieb wichtiges Zeichen
Zum Übergang der Kindertagesstätten in den Regelbetrieb und weiteren Lockerungsmaßnahmen in Folge der Corona-Pandemie erklärt der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion von Sachsen-Anhalt, Siegfried Borgwardt:
„Am Wochenende vermeldete die Landesregierung erstmals keine neuen Corona-Infektionen bzw. Infektionszahlen im einstelligen Bereich. Die CDU-Fraktion sieht sich daher in ihrer Auffassung bestätigt, dass die bereits begonnenen Lockerungen keine negativen Auswirkungen auf die Entwicklung der Infektionszahlen haben. Die Bürger und Bürgerinnen unseres Landes haben zum überwiegenden Teil ihr Verhalten zum Schutze der Gesundheit aller angepasst und nehmen die ausgehenden Gefahren von COVID-19 ernst. Die Landesregierung ist nun angehalten, ihren Bürgern Vertrauen zu schenken und das normale Leben zurückzugeben.
Wir begrüßen ausdrücklich, dass das Sozialministerium unserer Forderung nachkommt, die Kindertageseinrichtungen und Horte nach den Pfingstferien in den Regelbetrieb zu bringen.
Wenn die Infektionszahlen weiterhin stabil bleiben, muss die Landesregierung zügig weitere Lockerungen beschließen. Die CDU-Fraktion hat einen Forderungskatalog aufgestellt und der Landesregierung am Wochenende übermittelt. Folgende Punkte sind in der nächsten Änderung der Corona-Verordnung unter Beachtung des Hygiene- und Gesundheitsschutzes (Abstandsflächen) zu berücksichtigen:
- Fitnessstudios sollten unter Beachtung eines Hygienekonzeptes geöffnet werden.
- Der Wasserrettung sollte das Training für Bootsführer und Rettungsschwimmer ermöglicht werden.
- Für Turniere und Wettkämpfe im Freien sollten ebenso Lockerungen geschaffen werden, die die Durchführung erlauben. Dieses betrifft alle Sportarten bei denen Turniere und Wettkämpfe im Freien durchgeführt werden können wie zum Bsp. Leichtathletik, Reitsport etc..
- Im Allgemeinen sollte ein Zeit- und Hygieneplan erstellt werden, der den Breitensport sowie die Bäder- und Schwimmhallen-Öffnungen im Freien und geschlossenen Räumen ermöglicht.
- Der Fahrplan zur Öffnung von Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe sollte auch für andere soziale Angebote angewandt werden.
- Durch die Landesregierung sollten Möglichkeiten geschaffen werden, dass sich ehrenamtliche Gremien, wie Vereinsvorstände, treffen können. Die bereits eingebrachte Änderung für politische Parteien sollte hier ebenso in Anwendung gebracht werden.
- Rehasport-Einrichtungen und -anlagen, Tanzstudios und ähnliche Einrichtungen sollten kurzfristig geöffnet werden. Dieses betrifft ebenso Kuranlagen und -einrichtungen.
- Spielhallen und Spielbanken müssen zeitnah wieder geöffnet werden. Ziel ist, den Spielerschutz wieder zu stärken und weitere Abwanderungen ins Netz zu verhindern.
- Die Landesregierung sollte zeitnah einen Fahrplan für Veranstaltungen unter 1.000 Personen erarbeiten und abstimmen, welche Voraussetzungen für die Durchführung der Veranstaltung erfüllt sein müssen. Die Öffnung sollte dabei in Stufen erfolgen und mit kleineren Formaten bis zum Beispiel 50 oder 100 Personen beginnen und dann bei Vorliegen der Voraussetzungen bis 999 Personen gesteigert werden. Im Vordergrund sollten dabei weitere Lockerungen bei Beerdigungen sowie Feierlichkeiten in der Familie z. B. Geburtstagen und Hochzeiten stehen.
- In Gaststätten und Hotels sollten Buffets wieder möglich sein. Insbesondere für Geschäftsreisende in Sachsen-Anhalt ist es den Betreibern unmöglich, entsprechende Angebote wie Lunchpakete oder belegte Brötchen wirtschaftlich zu reichen.
Bei der Öffnungen von kulturellen Einrichtungen sollten die Kinos ebenso berücksichtigt werden.