Kleine Anfrage Ladendiebstähle
Krause: Keine Entwarnung bei Ladendiebstählen im Einzelhandel – Unterstützung für Absenkung der Strafmündigkeit
„Der Anteil von Ladendiebstählen bleibt weiterhin auf hohem Niveau. Sollten sich die Entwicklungen im zweiten Halbjahr fortsetzen, wird die Zahl der Ladendiebstähle in diesem Jahr ähnlich hoch ausfallen wie im Vorjahr“, so das Fazit des Mitgliedes der AG Wirtschaft und Tourismus Dietmar Krause. Dieser hatte jüngst eine kleine Anfrage an die Landesregierung initiiert. Demzufolge gab es in Sachsen-Anhalt im 1. Halbjahr 2024 5.760 durch die polizeiliche Kriminalstatistik erfasste Ladendiebstähle. Die tatsächliche Zahl könnte jedoch noch höher liegen, da zahlreiche Diebstähle gar nicht erst gemeldet werden. Dies sei auch auf die Zunahme von bandenmäßiger Kriminalität zurückzuführen, bei der Angestellte bedroht oder Minderjährige für die Straftaten eingesetzt werden.
„Wir begrüßen die Diskussion um die Absenkung der Strafmündigkeit. Im Einzelhandel herrscht derzeit großer Frust. Viele Intensivtäter, oft mit Migrationshintergrund, werden ohne Konsequenzen wieder laufen gelassen und begehen schon wenige Stunden später erneut Straftaten. Auf den Kosten für gestohlene Ware, Sicherheitsdienste und Überwachungskameras bleiben die Ladenbetreiber sitzen“, so Krause.
Laut polizeilicher Kriminalstatistik sei die Zahl der deutschlandweiten Ladendiebstähle im vergangenen Jahr um 23,6 Prozent auf 426.096 Fälle angestiegen. Sowohl der leichte als auch der schwere Ladendiebstahl haben zugenommen, wobei letzterer mit 27.452 angezeigten Fällen mittlerweile einen Höchststand erreicht habe. Die Inventurdifferenzen im Einzelhandel stiegen um fünf Prozent auf insgesamt 4,8 Milliarden Euro. Durch fehlende Umsatzsteuereinnahmen sei dem deutschen Staat zuletzt ein Schaden von etwa 560 Millionen Euro entstanden.