Wolfspopulation – Räuscher: Wolfskrankheit Räude ist klares Zeichen für Überpopulation
Der wolfspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, Alexander Räuscher, weist aufgrund von nachgewiesenen Räudefällen in aktuell fünf Wolfsrudeln in Sachsen-Anhalt auf den eindeutigen Zusammenhang zwischen der vermehrt auftretenden Krankheit und einer bereits bestehenden Überpopulation hin.
Bei Räude (Sarcoptes Räude) handelt es sich um eine schwere Hauterkrankung, die durch Krätzemilben entsteht. Eine Übertragung erfolgt von Tier zu Tier schon bei sehr flüchtigem Kontakt. Je mehr Wölfe auf engem Raum leben, desto drastischer steigt auch die Zahl der Räudefälle. Bei der Krankheit dringen Milben in die Haut ein und legen dort ihre Eier ab. Die Larven wandern auf die Hautoberfläche, wo sie sich stetig weiter vermehren. Dadurch entstehen Juckreiz und Entzündungen, was zu starkem Fellausfall führt. Für die erkrankten Wölfe kann das lebensbedrohlich sein. Viele Wölfe erfrieren durch den Fellverlust und die Zahl überlebender Welpen sinkt. Es handelt sich um eine natürliche Regulierung bei Überpopulation.
„Wie ich bereits in verschiedenen Fachforen dargelegt habe, ist das Auftreten von Räude ein klares Anzeichen für eine bereits bestehende Überpopulation“, so Alexander Räuscher. Mindestens 11 Wölfe pro 1.000 km² leben derzeit in der Kulturlandschaft Sachsen-Anhalts. Bei den sesshaften Rudeln gibt es einen Zuwachs von jährlich rund 30 %. Im Vergleich dazu sind es in Naturlandschaften wie Kanada nur 5,6 Tiere pro 1.000 km². Der günstige Erhaltungszustand in der Kulturlandschaft Sachsen-Anhalts ist nicht nur erreicht, sondern es besteht bereits eine deutliche Überpopulation.
„Daher fordern wir das Bundesumweltministerium auf, endlich den guten Erhaltungszustand in den betroffenen Bundesländern auf 1000 km² festzustellen und den Weg für ein aktives Wolfsmanagement frei zu machen“, so Alexander Räuscher abschließend.