Nord Stream 2: Wirtschafts- und Energiepolitiker fordern schnellstmögliche Inbetriebnahme
Um die Gaspipeline Nord Stream 2 in Betrieb nehmen zu können, fehlte bislang eine deutsche Betreiberfirma. Diese Voraussetzung ist nun erfüllt. Eine Zertifizierung steht allerdings noch aus. Wirtschafts- und Energiepolitiker der CDU-Landtagsfraktion haben heute im Rahmen einer Landtagsdebatte eine schnellstmögliche Inbetriebnahme der Pipeline Nord Stream 2 gefordert.
Wie der wirtschaftspolitische Sprecher Ulrich Thomas und die Vorsitzende der Arbeitsgruppe Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt, Sandra Hietel, mitteilen, sei Sachsen-Anhalts Wirtschaft besonders von den Preissteigerungen im Energiesektor betroffen. Insbesondere die energieintensiven Branchen, wie die chemische Industrie, die Glas- und Papierhersteller, die Aluminium- und Stahlproduzenten, der Maschinenbau, aber auch Mittelstand und Handwerk würden angesichts steigender Energiepreise zunehmend an Wettbewerbsfähigkeit verlieren. Verschärft habe sich die Situation zum Jahreswechsel, da zahlreiche Lieferverträge mit den Energieversorgern ausgelaufen seien. Inzwischen seien ganze Lieferketten gefährdet. „Aktuell sind die Energiemärkte aus vielerlei Gründen überhitzt. Die Inbetriebnahme von Nord Stream 2 wäre ein wichtiges Signal, die Preisrallye zu bremsen“, so Thomas.
Beide Sprecher fordern von der EU und der Bundespolitik eine rasche diplomatische Lösung im Ukrainekonflikt. „Eine militärische Intervention muss um jeden Preis verhindert werden, weil es die globalen Energiemärkte weiter unter Druck setzt. Sollte Russland in die Ukraine einmarschieren, muss jedoch klar sein, dass die Ostsee-Pipeline zur Disposition steht“, so Hietel abschließend. Europa müsse endlich seine Energiebeziehungen diversifizieren und an die Realitäten anpassen, um dauerhaft wieder souverän gegenüber Russland argumentieren zu können.