Wald: Nur Hand in Hand ist die Waldkatastrophe zu bewältigen
Zur heutigen Regierungserklärung der Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft und Energie, Prof. Dr. Claudia Dalbert, „Für die Wälder der Zukunft: Was wir jetzt tun müssen“, erklärt der Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Bernhard Daldrup:
„Unser Wald stirbt nicht erst seit gestern. Seit Anfang des Jahres 2018 weist die CDU-Fraktion den grünen Koalitionspartner gebetsmühlenartig darauf hin, was die Konsequenz aus der nicht erfolgten Beräumung des Waldes von Totholz und der Reduzierung der Stellen im Forst ist. Angesichts der mittlerweile massiven Schädigungen bei vier von fünf Bäumen sowie der ausgedünnten Krone jedes dritten Baumes ist diese Blockadehaltung, rückblickend betrachtet, mehr als fragwürdig.
Wir wiederholen unsere Forderungen aus der Antragsinitiative der CDU-Fraktion vom Februar 2018. Wir fordern:
- zusätzlich zu den vorhandenen Fördermöglichkeiten 5 Millionen Euro pro Jahr für die Beräumung, den Waldvoranbau und der Wiederaufforstung;
- den Einsatz der Landesregierung gegenüber dem Bund für die Umschichtung von mindestens 40 Millionen Euro aus dem Klimafonds zu Gunsten der Wälder Sachsen-Anhalts;
- die Sicherung der Qualität in der Forstwirtschaft durch Personalaufwuchs sicher zu stellen;
- Maßnahmen für die Prävention und die Bekämpfung von Waldbränden zu ergreifen;
- klimaresilientere/robustere Baumarten für die Wiederaufforstung in Betracht zu ziehen und
- den Wildverbiss durch eine strukturierte Altersklassenbewirtschaftung zu reduzieren.
Dass das Waldsterben das Ergebnis eines seit dem Jahr 2017 andauernden Prozesses aus Sommer- und Winterstürmen, Dürren und Schädlingsbefall ist, ist unbestritten. Aber das Ausmaß der Schäden zeigt, die Waldkatastrophe können wir nur Hand in Hand bewältigen. Wir freuen uns daher, dass die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie die zuständige Ministerin endlich Einsicht und Verantwortungsbewusstsein zeigen. Inwiefern dies den Weg für eine Waldpolitik mit Zukunft bereitet, wird sich aber noch zeigen.“