Thomas fordert mitteldeutsches Maßnahmenpaket
Der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion von Sachsen-Anhalt, Ulrich Thomas, warnt vor massiven Auftragseinbrüchen in der Autozulieferindustrie Mitteldeutschlands. Die unsäglichen und wissenschaftlich unqualifizierten Diskussionen über den Verbrennungsmotor würden jetzt auch die Arbeitsplätze in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen erreichen. Der Absatz der deutschen Autohersteller sei im 1. Halbjahr um 5 Prozent gesunken, jener in den wichtigen Absatzmärkten China und USA sogar um 20 Prozent. Dies sei der größte Einbruch seit 20 Jahren. Inzwischen sei die Absatzflaute auch bei den Branchengrößen der Zulieferindustrie angekommen.
Thomas fordert von den Landesregierungen der mitteldeutschen Länder ein Maßnahmenpaket, um drohende Arbeitsplatzverluste zu verhindern. Allein in Sachsen-Anhalt seien in rund 300 Unternehmen über 26.000 Arbeitnehmer beschäftigt. „Es wird ein enormer Aufwand für den Strukturwandel in der Kohleindustrie betrieben, während die Autozulieferer noch immer nicht im Focus der Politik stehen. Das kann sich schnell ändern, wenn weiterhin tatenlos zugesehen wird“, so Thomas.
Die Autozulieferindustrie gehöre zu Sachsen-Anhalts erfolgreichsten Branchen. Auch in Thüringen und Sachsen sei diese für die Volkswirtschaften der Länder systemrelevant. Da es in Mitteldeutschland mangels Autohersteller keine Entscheiderstrukturen gebe, drohten die Zulieferer aus den Lieferketten zu fallen.
„Die mitteldeutschen Autozulieferer sind überwiegend mittelständisch geprägt. Diese liefern in der Regel Komponenten und Teile und sie sind von den Umbrüchen und Prozessen besonders betroffen. Die Unternehmen benötigen jetzt so etwas wie eine Schutzglocke in Form einer Unterstützung bei Forschung und Entwicklung sowie für Neuinvestitionen. Auch weiter steigende Energiepreise sind Gift für den Strukturwandel. Die Landesregierungen sind jetzt gefordert, die Interessen der Zulieferer auch gegenüber den Autoherstellern zu vertreten“, so Thomas abschließend.