Thomas: Bonpflicht schießt über das Ziel hinaus
Die CDU-Landtagsfraktion von Sachsen-Anhalt bezeichnet die ab 1. Januar 2020 geltende Bonpflicht als „Drangsalierung“ ganzer Handels- und Dienstleistungsbereiche. „Die Kosten für Entsorgung, für Papier und die Umrüstung der Kassensysteme stehen in keinem Verhältnis“, so der wirtschaftspolitische Sprecher Ulrich Thomas.
Um Datenmanipulationen zu verhindern, werden u. a. die Bäckerbetriebe zum Anfang nächsten Jahres deutschlandweit verpflichtet, jedem Kunden künftig einen Kassenzettel zu überreichen. „Kaum ein Kunde will einen Bon, also wandert dieser sofort wieder in den Müll. Dessen Entsorgung muss auch wieder der Bäcker bezahlen“, so Thomas. Anstatt Bürokratie abzubauen, lasse man sich in Berlin ständig neue Schikanen einfallen. Handwerksbetriebe stünden durch die Discounter, Mindestlöhne sowie durch permanent steigende Rohstoff- und Stromkosten erheblich unter Druck. Derartige Maßnahmen seien wenig geeignet, das Sterben der kleinen Bäckereibetriebe aufzuhalten. In Sachsen-Anhalt gäbe es nur noch knapp 250 Bäckereien.
„Die Maßnahme schießt über das Ziel hinaus, da sich die schwarzen Schafe neue Möglichkeiten ausdenken, ihr Geld am Fiskus vorbei zu schleusen. Zurück bleibt der ehrliche Bäckermeister und ein Kunde der keinen Kassenzettel will“, so Thomas abschließend.