Keine Vertragskündigung, keine Rückkehr zur Verstaatlichung
Zur heutigen Aktuellen Debatte „Zugausfälle bei Abellio – ein Beispiel fehlgeschlagener Privatisierung“ im Landtag von Sachsen-Anhalt erklärt der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, Frank Scheurell:
„Abellio hat Fehler gemacht. Das wurde auch eingeräumt. Nach den letzten Gesprächen habe ich aber den Eindruck gewonnen, dass das Unternehmen alles dafür unternimmt, dass eine Situation wie vor und nach Weihnachten nicht wieder vorkommen wird. Das Debattenthema unterstellt in gewisser Weise, dass es diese Personalprobleme nicht geben würde, wenn ein staatlich gelenktes Unternehmen, den öffentlichen Nahverkehr wieder übernehmen würde. Das geht aber vollkommen an der Realität vorbei. Fachkräfte werden derzeit in allen Branchen händeringend gesucht. Forderungen nach Vertragskündigung oder nach einer Rückkehr zur Verstaatlichung sind einfach nur Populismus.“
Hintergrund:
Anfang Dezember 2018 hat das Land Sachsen-Anhalt das sogenannte Dieselnetz mit Linien in den Regionen Magdeburg, Altmark und Harz an Abellio übergeben. Die deutsche Tochter des niederländischen Staatskonzerns bekam einen Vertrag bis 2032. Erste Startschwierigkeiten im Norden Sachsen-Anhalts konnten mit der Einbindung von Personal der DB Regio und Vereinbarungen mit Dritten aufgefangen werden. 40 Lokführer fehlen dem Unternehmen. Seit Anfang Dezember sind hunderte Fahrten ausgefallen. Die Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) hat das Unternehmen bereits gerügt.