Pflegende Angehörige müssen Unterstützung erhalten
Zum gestrigen Runden Tisch in Dessau zum Thema Pflege erklärt Jens Kolze, Mitglied der Arbeitsgruppe Arbeit, Soziales und Integration der CDU-Landtagsfraktion von Sachsen-Anhalt: „Wenn in unserem Bundesland rund 71 Prozent der Pflegebedürftigen von ihren Angehörigen betreut werden, dann ist dies eine beachtenswerte Zahl. In der Praxis wird dieser Schritt aus einer Vielzahl persönlicher Gründe gewählt.
Häufig gelangen die Angehörigen durch die Unterstützung der Pflegebedürftigen an ihre Grenzen. Beratungsangebote können oft nur schwer oder gar nicht wahrgenommen werden. Als Gesellschaft sind wir alle gefordert, hier neue Lösungsansätze zu finden und praktisch umzusetzen.“
Der Verwaltungs- und Rechtswissenschaftler von der Evangelischen Hochschule in Freiburg, Prof. Thomas Klie, stellte Beispiele von „sorgenden Gemeinschaften“ aus professionellen Pflegekräften und Angehörigen vor. „Dass eine solche flexible Verschmelzung der verschiedenen Pflegemodelle notwendig ist, zeigt die Praxis. Durch individuelle Pflegekonzepte müssen insbesondere die Angehörigen eine Unterstützung erhalten, um ohne Schuld- und Schamgefühl helfen und dennoch ihr eigenes Leben leben zu können“, so Kolze.