Gute Gelegenheit, sich Wert und Bedeutung des Wahlrechts bewusst zu machen
Zur heutigen Pressekonferenz der Ministerin für Justiz und Gleichstellung, Anne-Marie Keding, zum Thema „100 Jahre Frauenwahlrecht“ erklärt der rechtspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, Jens Kolze:
„Am gestrigen Tag jährte sich die Geburtsstunde des Frauenwahlrechts zum 100. Mal. Dieses besondere Jubiläum ist eine gute Gelegenheit, sich den Wert und die Bedeutung des Wahlrechts noch einmal bewusst zu machen. Die Wahlbeteiligung unter den Frauen, die erstmals anlässlich der Wahl der Nationalversammlung am 19. Januar 1919 mitbestimmen durften, lag bei 82 Prozent. Ich würde mir wünschen, dass wir auch zur anstehenden Kommunalwahl eine solche rege Beteiligung aller Wahlberechtigten haben.
Zwar ist das Wahlrecht glücklicherweise zu einer Selbstverständlichkeit geworden, gleichwohl sind es andere Dinge noch nicht. Auch heute noch sind Frauen in Führungspositionen in Wirtschaft, Wissenschaft und gerade auch in der Politik deutlich unterrepräsentiert. Bei einem hälftigen Anteil von Frauen und Männern in der deutschen Bevölkerung, ist ein Anteil von nur knapp 31 Prozent an weiblichen Abgeordneten im Bundestag noch deutlich verbesserungsbedürftig. Auch in Sachsen-Anhalt haben wir einen hälftigen Anteil von Frauen und Männern in der Bevölkerung, aber nur 22 Prozent weibliche Abgeordnete im Landtag.
Die im Grundgesetz fest verankerte Gleichberechtigung von Frauen und Männern muss in der Lebenswirklichkeit ankommen. Es darf keine Unterschiede bei der Bezahlung von Frauen und Männern geben, wenn gleiche Arbeit mit gleicher Befähigung verrichtet wird. Um Frauen nach einer Schwangerschaft den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf besser zu gewährleisten, hat die Koalition auf Initiative der CDU-Fraktion im Mai-Plenum einen Antrag eingebracht, die Möglichkeiten der Telearbeit auszubauen (Drs. 7/2822). Auch dieser Antrag ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung auf dem Weg der Gleichberechtigung.“