Ein verantwortbares Wolfsmanagement für Sachsen-Anhalt
Die Mitteldeutsche Zeitung berichtet heute ausführlich über ihre gestrige Veranstaltung zum Thema Wolf. Die Wortmeldungen der Bürgerinnen und Bürger während des gut besuchten MZ-Forums zeigen ein deutliches Misstrauen gegenüber dem Wolf auf. Dazu erklärt Detlef Gürth, Abgeordneter der CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt und federführend mit der Thematik Wolf befasst:
„Ich fordere zu einer ehrlichen Debatte auf, die weder Horrorgemälde zeichnet noch weiter beschönigt wie bisher. Sorgen müssen endlich ernst genommen und Betroffenen muss besser geholfen werden. Das MZ-Forum hat verdeutlicht, dass das derzeitige Wolfsmanagement in Deutschland unzureichend ist und dringend angepasst werden muss.
Auch vor diesem Hintergrund müssen die Umweltminister von Bund und Ländern auf eine Anpassung des Vierteljahrhundert alten Wolfs-Schutzstatus in Brüssel dringen. Eine schleppende und bürokratische Auszahlung von Entschädigungen oder Hinweise auf Verhaltensregeln, wenn man einem Wolf begegnet, genügen nicht. Es muss definiert werden, wie viele Wölfe unsere Kulturlandschaft verträgt, um einen Kontrollverlust zu vermeiden. Die CDU-Fraktion äußert/befasst sich seit geraumer Zeit in öffentlichen Veranstaltungen/parlamentarischen Initiativen mit der Wolfsproblematik. Aus den dort gewonnenen Erkenntnissen fordert sie ein verantwortbares Wolfsmanagement, welches
- fachlich hinreichend begründet ist und
- wissenschaftlich anerkannte Definitionen zur Grundlage des Handelns macht, insbesondere zur Population, zum Erhaltungszustand, zum Wildtierverhalten und zur Populationsdynamik,
- die Einschätzung des Erhaltungszustandes der Wolfspopulation grenzüberschreitend und ideologiefrei vornimmt,
- existierende und sich verschärfende Konflikte erkennt und löst,
- Schadensprävention und -minderung besser macht als bisher,
- Artenschutz nicht auf Wolfsschutz reduziert,
- eine Ausrottung des Muffelwildes durch den Wolf verhindert,
- Bevölkerungsdichte und fragmentierter Kulturlandschaft Rechnung trägt,
- Landbevölkerung, Landbesitzer, Jäger, Forst- sowie Landwirte hinreichend ernst nimmt und deren berechtigte Interessen berücksichtigt,
- eine hinreichende Akzeptanz für Koexistenz von Mensch und Wolf in Deutschland wahrt.“