CDU-Fraktion fordert Präventionsplan für Afrikanische Schweinepest
Wie bekannt wurde, hatten sich in Belgien zwei Wildschweine mit der Afrikanischen Schweinepest infiziert. Entdeckt wurden die verendeten Tiere rund 60 km von der deutschen Grenze entfernt. Dazu erklärt der agrarpolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, Guido Heuer:
„Das Auftreten bzw. der Nachweis, dass die Afrikanische Schweinepest (ASP) Westeuropa erreicht, ist für die CDU-Fraktion nichts Überraschendes. Seit Monaten warnen wir vor der Einschleppung der ASP und fordern einen Präventionsplan vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie (MULE). Der angebliche Strauss an Präventionsmaßnahmen des MULE stellt bei genauerer Betrachtung lediglich einen Maßnahmenkatalog und dessen vorbereitenden Maßnahmen für den Seuchenfall dar. Die Aufklärung der Bevölkerung läuft schleppend, daran kann auch die bundesweite ASP-Plakatierungsaktion nichts ändern. Prävention sieht anders aus.
Die CDU-Fraktion fordert seit langem, dass die Wildschweinpopulation schon vor dem Seuchenfall drastisch reduziert werden muss. Dazu sind entsprechende jagdliche Maßnahmen (z. B. revierübergreifende Drückjagden, zeitweiliger Einsatz von Nachtsichtgeräten, etc.) zu fördern und zu unterstürzen. Die Landkreise sind mit Personal in den Veterinärämtern auszustatten und deren Laboreinrichtungen auf einen möglichen Seuchenfall auszurüsten. Die Kommunikation zwischen den Landkreisen, dem Land und dem Bund muss verstärkt werden. Des Weiteren müssen entsprechende finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden, um nötige Vorräte an Zäunen für die Pufferzonenabgrenzung anzulegen. Ein einzelner Zaun wird im Seuchenfall nicht ausreichen. Die bereits angeschafften Wildsammelcontainer sind im Vorfeld des Ausbruchs der ASP im Land zu verteilen und deren Standort zu veröffentlichen. Um wirtschaftliche Einbrüche der Landwirte mit Schweinehaltung und der Ernährungswirtschaft frühzeitig zu vermeiden, ist eine gezielte Marketingstrategie und Aufklärung des Endverbrauchers notwendig.
Alle bestehenden Aufklärungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen, insbesondere zur Einfuhr und der Entsorgung von Fleisch- und Wursterzeugnissen aus ASP-betroffenen Ländern, zur Prävention gegen die ASP sind fortzuführen und umgehend im gesamten Landesgebiet zu intensivieren.“