Radke/Borchert: Landesregierung soll in Berlin und Brüssel vorstellig werden
Die CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt hat die Landesregierung von Sachsen-Anhalt aufgefordert, sich offensiv für ein deutschlandweit zentrales und international vernetztes Wolfsmanagement einzusetzen. Es sorge für wenig Vertrauen in der Bevölkerung, wenn man ständig auf die EU-Richtlinien verweise. Der vorgeschriebene gute Erhaltungszustand bei Tierarten wie dem Wolf sei regional erreicht. Der Wolf gehöre ins Jagdrecht, weil er damit in die Hege der Jäger komme, diesen dürfen dabei keine zusätzlichen Aufwendungen entstehen. Dazu müssten endlich die EU-Richtlinien angepasst werden. Der umweltpolitische Sprecher, Detlef Radke, fordert eine diesbezügliche Bundesratsinitiative ein. Deutschland sei ein dicht besiedeltes Industrieland und die sich daraus ergebenden Konflikte seien daher vorprogrammiert.
„Wir müssen die Sorgen der Menschen erst nehmen. Wenn sich die Wolfspopulation weiterhin jährlich um ein Drittel vergrößert, gibt es die bekannten Probleme, die offen und ehrlich angesprochen werden müssen. Dazu gehört auch die Frage, welche Populationsgröße noch vertretbar ist. Wir wollen diesen Dialog führen“, so Carsten Borchert, Mitglied der Arbeitsgruppe Umwelt und Energie und Redner im Plenum. Weiterhin fordert Borchert höhere Entschädigungszahlungen für Schäden die durch den Wolf und durch „bedrohte“ Tierarten wie dem Biber entstehen.
„Wenn wir den Natur- und Artenschutz ernst nehmen, müssen wir offen über Zielkonflikte sprechen. Dazu gehört auch der Wolf“, so Borchert abschließend.