Debatte zu Lehrkräftebedarf – Realismus ist gefragt, nicht Wunschdenken!
Zur heutigen Aktuellen Debatte „Qualität der Unterrichtsversorgung im Schuljahr 2017 /2018 sichern“ gibt die bildungspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion von Sachsen-Anhalt, Angela Gorr, folgenden Kommentar ab:
„Wie der Minister für Bildung Ende der vergangenen Woche bereits mitteilte, werden zu Beginn des Schuljahres 2017/2018 370 Stellen ausgeschrieben, zusätzlich zu den bereits eingestellten 200 Lehrkräften im Zuge des laufenden Schuljahres. Weitere Einstellungen werden im Herbst folgen. Die Probleme sind durch die Landesregierung erkannt und werden mit Unterstützung der CDU-Fraktion angegangen. Junge Menschen zum Lehrerberuf in unserem Land zu zwingen, ist nicht möglich. Deshalb ist die Forderung von 1000 zusätzlichen Lehrerstellen und von 400 Stellen für pädagogische Mitarbeiter als nicht seriös anzusehen. Eine objektive Betrachtung muss einbeziehen, dass wir nicht genügend Bewerber finden werden, um alle ausgeschriebenen Stellen auch zu besetzen. Je höher wir die Zahlen schrauben, umso unrealistischer ist die Forderung.
Wenn ein Land wie Baden-Württemberg ankündigt, in den kommenden Jahren 7000 Lehrkräfte einstellen zu wollen, dann sollte uns dies Warnung genug sein. Von anderen Bundesländern wie Bayern, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen will ich gar nicht erst reden. Der Markt ist schneller leer, als wir uns umschauen können.
Die CDU wird in Abstimmung mit dem Ministerium für Bildung dennoch jeden Versuch unternehmen, um bei den gegebenen finanziellen und personellen Rahmenbedingungen so viele Lehrkräfte für den Dienst in unseren Schulen zu gewinnen, wie es nur irgend geht. Realismus ist gefragt, nicht Wunschdenken.“