Flüsse müssen lebendig bleiben
Anlässlich des „Tages der Flüsse“ hat der umweltpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion von Sachsen-Anhalt, Detlef Radke, eine ausgewogene Balance zwischen Nutzung und Naturschutz eingefordert. Die Flüsse seien seit Jahrhunderten Lebensadern der Menschen. Sie würden Grenzen überwinden und Kulturlandschaften prägen. An den Ufern der Flüsse entstanden die ersten Siedlungen. „Nirgendwo sonst ist der Artenreichtum so groß wie am und im Wasser“, so Radke.
Er fordert die Kommunen auf, die Bebauung von Überschwemmungs- und Retentionsflächen zu unterlassen. „Das aktuelle Niedrigwasser in unseren Flüssen darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Gefahr von temporären Hochwasserlagen in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. Trockenheit und das vermehrte Auftreten von sogenannten Extremwetterlagen haben das Hochwasserrisiko in Sachsen-Anhalt deutlich erhöht“, so Radke. Die extremen Hochwasserlagen in den Jahren 2002 und 2013 hätten gezeigt, welche Naturgewalten von den Flüssen ausgingen. In diesem Zusammenhang lobt Radke die Bemühungen der Landesregierung beim Hochwasserschutz, in den bis zum Jahr 2020 etwa 600 Millionen Euro investiert wird.
Radke würdigt außerdem die vielfältigen ehrenamtlichen Initiativen im Hinblick auf die Bewahrung des Lebensraumes Fluss. Ein positives Beispiel sei das NABU-Havelprojekt. Dies sei das größte Flussrenaturierungsprojekt in Europa, mit einer Vorbildfunktion weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Auf 90 Flusskilometern versuche man, der Unteren Havel ihre ursprüngliche Lebendigkeit zurückzugeben.
„Durch Flussbegradigungen, Bodenversiegelungen oder Eindeichungen sind in der Vergangenheit viele Fehler gemacht worden. Inzwischen gibt es weltweit ein Umdenken. Deutschland ist ein Vorreiter beim Gewässerschutz. Die Leistungen für die Gewässerreinhaltung besonders in Ostdeutschland sind zu würdigen“, so Radke abschließend.