Unternehmensübergabe muss stärker in politischen Fokus rücken
Viele Unternehmerinnen und Unternehmer fragen sich derzeit: Wer übernimmt meinen Betrieb? Diese und weitere Fragen hat die CDU-Landtagsfraktion mit Expertinnen und Experten aus der Wirtschaft und interessierten Bürgerinnen und Bürgern auf ihrer Politik+Club-Veranstaltung „Unternehmensübergabe, Unternehmensnachfolge“ im Krug Zum Grünen Kranze in Halle/Saale diskutiert. Die Gastgeber der Veranstaltung, der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, André Schröder, sowie Ulrich Thomas, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Wissenschaft und Wirtschaft der CDU-Landtagsfraktion, konnten als Redner den Minister für Wissenschaft und Wirtschaft, Hartmut Möllring, begrüßen. Als Teilnehmer der Podiumsdiskussion konnte die CDU-Fraktion auch Felix von Nathusius, Geschäftsführer IFA-Rotorion, Antje Bauer, IHK Halle-Dessau, sowie Dr. Thomas Schulze, stellvertretender Vorsitzender Thronfolge – Verein zur Förderung der Unternehmensnachfolge e.V., gewinnen.
„Über 90 Prozent aller aktiven Unternehmen in Deutschland sind Familienunternehmen und stehen irgendwann vor der Frage der Unternehmensnachfolge“, so Schröder, „Laut Angaben der IHK Halle-Dessau wird bis 2020 mit ca. 4000 Unternehmensübergaben in Sachsen-Anhalt gerechnet. 80 Prozent der Unternehmen hierzulande, die vor der Nachfolge stehen, haben diese aktuell noch nicht klären können. An vier Stellen muss die Landespolitik verstärkt Einfluss nehmen: Zum Einen soll eine unbürokratische Startförderung für Existenzgründer gesichert und zum Anderen Beteiligungskapital für innovative Betriebe bereit gestellt werden. Drittens sind die Beratungsangebote und Kontaktstellen für Unternehmer zu intensivieren und der Fachkräftesicherungspakt zu erweitern. Eine vierte Einflussmöglichkeit besteht darin, Selbständigkeit und Unternehmertum früher als bislang im Bildungsprozess zu fördern.“
Ulrich Thomas ergänzt: „Als CDU-Fraktion setzen wir uns seit Jahren dafür ein, die bürokratischen Hürden für Unternehmen abzubauen. Wir haben das Standardmoratorium erfolgreich politisch durchgesetzt und uns klar für eine Änderung der Erbschaftssteuerreform zur Lockerung der Vorgaben zur Verschonung von Firmenerben ausgesprochen. Dies wurde im Bundeskabinett auch so beschlossen. Darüber hinaus bestärken wir die Unternehmen Sachsen-Anhalts darin, frühzeitig Nachwuchs anzusprechen und helfen dabei mit, die öffentliche Wahrnehmung der hiesigen Unternehmenskultur zu verbessern. Wir stehen für eine unternehmerfreundliche Politik, denn nur so kann das mittelständisch geprägte Sachsen-Anhalt erfolgreich bleiben.“