Tierschutz in Sachsen-Anhalt weiter voranbringen!
„Die CDU-Landtagsfraktion setzt sich seit langer Zeit mit der Thematik Tierschutz auseinander. Infolgedessen werden wir auf der kommenden Landtagssitzung zusammen mit der SPD eine Initiative einbringen. Nach Expertengesprächen, Anhörungen und Anregungen von Bürgerinnen und Bürgern in einem Internet-Blog und persönlichen Gesprächen sowie einer großen Veranstaltung kann damit nunmehr ein Zehn-Punkte-Programm im Landtag verabschiedet werden. Dieses umfasst eine Vielzahl unterschiedlicher Themen, die die Komplexität der Nutztier- und der Heimtierhaltung widerspiegelt“, so der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, André Schröder.
Zu den einzelnen Regelungen erklären der umweltpolitische Sprecher Thomas Leimbach sowie der landwirtschaftspolitische Sprecher Bernhard Daldrup:
„Um den Tierschutz auf Landesebene zu verbessern, regen wir die Schaffung eines einheitlichen Ansprechpartners für Tierschutzfragen an, wie er in etlichen Bundesländern bereits existiert. Dem Ansprechpartner soll ein Beirat beiseite stehen, dem auch die anerkannten Bauernverbände, die Tierärztekammer und die wissenschaftlichen Einrichtungen angehören sollen. Die CDU-Fraktion hält es für notwendig und möglich, dass der Ansprechpartner und der Beirat noch vor Ablauf der Wahlperiode Vorschläge für mehr Tierwohl im Land erarbeiten können.
Alle staatlichen Beihilfen im Bereich der Tierhaltung sollten zudem nur gewährt werden, wenn die verwirklichten Standards deutlich über dem aktuellen Stand der Technik liegen. Jeder neuer Stall bedeutet ein ‚Mehr‛ an Tierwohl, allerdings muss auch die Weiterentwicklung der Standards in Betracht gezogen werden, damit der Stall nicht in einigen Jahren wieder veraltet ist.
Im Antrag wird ferner darauf eingegangen, dass der Bevölkerung mehr Wissen über die tierwohlgerechte Haltung von Heim- und Nutztieren vermittelt werden sollte, da u. a. das Verständnis für die Lebensmittelproduktion gesunken ist. Darüber hinaus muss den Menschen, fernab von dörflicher Romantik, verdeutlicht werden, dass es die sogenannten Nutztiere eben nur noch gibt, weil der Mensch sie nutzt. Diese domestizierten Tiere sind schon lange keine Wildtiere mehr und so gäbe es heute ohne deren Nutzen für Fleisch und andere Produkte kein Hausschwein oder Fleckvieh mehr.
Die CDU-Fraktion will aber auch die Verantwortung des Heimtierhalters in das Bewusstsein rücken. Kastrationspflicht von Katzen und der Umgang mit herrenlosen und Fundtieren sind hier wichtige Themen. Die Kennzeichnungspflicht, illegaler Welpenhandel, die Anerkennung von professionellen Hundeausbildern und eine zu prüfende Rücknahmeverpflichtung von Tieren müssen auf Bundesebene geregelt werden.
Auf der Fraktions-Veranstaltung ‚Politik+Club‛ zum Tierschutz wurde eine These als besonders wichtig eingestuft: ‚Die Verbraucher können durch ihr Kaufverhalten zum Tierwohl beitragen‛. Daher begrüßen wir die Einführung sogenannter ‚Tierwohl-Labels‛. Durch eine größere Transparenz für den Käufer besteht die realistische Hoffnung, dass dieser skeptischer gegenüber Billigfleischprodukten wird und sich bewusst für teurere, tierschutzgerechtere Produkte entscheidet. Auch hier ist vor allem eine verstärkte Kommunikation und das Gespräch mit allen Beteiligten das Mittel der Wahl. Die CDU-Fraktion wird weiter mit Vernunft und Augenmaß an der Verbesserung der Tierschutzstandards im Land arbeiten.“