Thomas: Langfristige Sanktionen wären schädlich für die deutsche Wirtschaft
Der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, Ulrich Thomas, hofft auf eine rasche diplomatische Lösung des Ukraine-Konfliktes. Gleichzeitig warnt er vor langfristigen Schäden für die hiesige Wirtschaft, sollten Aufträge an asiatische Anbieter abwandern.
Der Export mit Russland mache nur einen kleinen Teil der deutschen Außenwirtschaft aus, dennoch seien traditionell vor allem ostdeutsche mittelständische Unternehmen von den EU-Sanktionen betroffen. Russland sei aufgrund des anhaltend hohen Modernisierungsbedarfs seiner Wirtschaft ein wichtiger Absatzmarkt für deutsche Investitionsgüter.
„In die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der EU und Russland sollte schnell wieder Normalität einkehren. Deutsche Produkte und Unternehmen genießen dort einen exorbitant guten Ruf. Eine länger anhaltende Krise würde dazu führen, dass künftig asiatische Unternehmen zum Zuge kommen. Ist ein Auftrag einmal vergeben, wird es für deutsche Unternehmen sehr schwer, wieder in den russischen Markt zu kommen“, so Thomas.
Hintergrund:
In der Struktur des deutschen Exports nach Russland nahmen im Jahr 2013 Maschinen und Anlagen (23,7 Prozent), Fahrzeuge/-teile (19,8 Prozent), Chemieerzeugnisse (15,8 Prozent) und Elektrotechnik (7,0 Prozent) die ersten Plätze ein. Damit war Deutschland mit 11,9 Prozent des russischen Imports das zweitwichtigste Lieferland für Russland (nach China mit 16,7 Prozent). 2013 betrug das bilaterale Handelsvolumen 76,5 Mrd., davon entfielen auf die deutschen Exporte nach Russland allein 36,1 Mrd. Euro. Mittlerweile sind 6200 deutsche Unternehmen in Russland aktiv.