Schröder: Neuausrichtung der Landesbeauftragen für die Stasiunterlagen trifft den Nerv der Zeit
Auf dem traditionellen Kaminabend der CDU-Landtagsfraktion von Sachsen-Anhalt, am Vorabend der zweitägigen Klausur, hat der Vorsitzende André Schröder den Vorstandsvorsitzenden der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Rainer Eppelmann, und Günther Krause, Bundesminister a.D., begrüßen können. Eppelmann und Krause haben auf Einladung der Fraktion Vorträge zum Thema 25 Jahre deutsche Einheit gehalten.
„Mehr als 2 Millionen Menschen sind vor 25 Jahren für die friedliche Revolution auf die Straßen gegangen. Der Mauerfall ist das wichtigste Ereignis unserer jüngsten deutschen Geschichte und die Erinnerungen daran müssen für die nachfolgenden Generationen gewahrt werden. Ich begrüße es ausdrücklich, dass von der CDU-Landtagsfraktion eine Initiative zur Neuorientierung des Amtes der Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik in Sachsen-Anhalt ausgeht“, so Rainer Eppelmann.
„Rainer Eppelmann hat einen mitreißenden und mitfühlenden Vortrag gehalten, der uns wohl alle in unseren Gedanken um 25 Jahre zurück versetzt hat und die eigenen Erinnerungen an den Mauerfall wachrief. Leider verblassen die Erinnerungen an das während der Diktatur in der DDR begangene Unrecht immer stärker. Die Aufarbeitung von DDR-Unrecht in der Tätigkeit der Stasiunterlagen-Behörde reicht aber auch weit über die Stasi hinaus und erstreckt sich auch auf die politischen Opfer aus der Zeit der Sowjetischen Besatzung. Es ist deshalb sinnvoll, notwendig und trifft den Nerv der Zeit, die künftigen Aufgabenschwerpunkte der Landesbeauftragten neu zu definieren und die Amtsbezeichnung entsprechend anzupassen“, erklärt André Schröder.
Im weiteren Verlauf des Abends erläuterte auch Günther Krause, ostdeutscher Verhandlungsführer beim deutsch-deutschen Einigungsvertrag, seine Erinnerungen an die Zeit der friedlichen Revolution und stellte auf den Einigungsvertrag ab.
Es sei eine herausragende Leistung gewesen zwei Länder zu einen, auch wenn einige Dinge aus heutiger Sicht anders hätten behandelt werden können. Die Möglichkeiten des Einigungsvertrages sind in der politischen Abstimmung zwischen Bund und Ländern bis heute nutzbar. Der Vertrag sei kein historisches Papier.