Nachhaltige Familienpolitik nicht einseitig betrachten
Zur Aussprache zur Großen Anfrage zum Thema „Stand der Förderung von Familien, der Sicherung einer nachhaltigen Bevölkerungspolitik sowie der Förderung des Wiedereinstiegs in den Beruf“, äußern sich Peter Rotter, Vorsitzender der Arbeitsgruppe für Arbeit und Soziales der CDU-Landtagsfraktion und Eduard Jantos, familienpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt:
„Die Landesregierung tut viel für die Familien in unserem Land und diese Politik ist erfolgreich. Die Zahl junger Menschen unter 36 Jahren, die nach Sachsen-Anhalt ziehen, steigt. Die Zahl junger Menschen unter 36 Jahren, die das Land verlassen, ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Es lohnt sich in diesem Zusammenhang für die Förderung der Vereinbarkeit von Familien- und Berufsleben einzutreten. Die wachsende Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt zeigt, dass sich dazu Unternehmensbedarfe an die Bedarfe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden anpassen müssen. Die Bildungsqualität und eine optimale Umfeld-Gestaltung müssen ebenfalls weiter gefördert werden. Weitere Anreize sind Maßnahmen wie einkommensunabhängige Familienstands-Darlehen bis zum 35. Lebensjahr, die Ausgestaltung einer familienfreundlichen Personal- und Wirtschaftspolitik mit der gebildeten Demografie-Allianz in Sachsen-Anhalt, die Unterstützung von Ermäßigungen bei der Inanspruchnahme öffentlicher Dienstleistungen, die finanzielle Beteiligung am Förderprogramm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) für künstliche Befruchtungen sowie die familiengerechte Weiterentwicklung der Wohneigentumsförderung.“
„Die Antwort der Landesregierung auf die Große Anfrage zeigt die Wichtigkeit der Familie für die Gesellschaft in unserem Land. Sie verdeutlicht einmal mehr, dass es richtig ist, offensiver für ein familienfreundliches Sachsen-Anhalt einzutreten. Wir dürfen die Familienpolitik nicht auf eine Debatte um Investitionen in Betreuungseinrichtungen reduzieren. Wer nur in eine verlängerte Betreuungszeit in Kindertageseinrichtungen oder in längeres gemeinsames Lernen investieren will, betrachtet die Dimensionen der Familienpolitik zu einseitig. Nachhaltige Familienpolitik muss auf lange Sicht bestimmte soziale Verhaltensweisen, wie beispielsweise den Wunsch nach einem Kind, befördern und diese Verhaltensweisen mit den gesellschaftlichen Anforderungen in Einklang bringen“, so Jantos.