Daldrup/Barth: Betroffene Landwirte brauchen Entlastungen
Nach ersten Schätzungen sind in Deutschland 20.000 landwirtschaftliche Betriebe mit etwa 300.000 Hektar Fläche vom Hochwasser betroffen. Besonders groß ist hierbei der Anteil von Sachsen-Anhalt mit geschätzten 100.000 Hektar.
Die Koalitionsfraktionen begrüßen daher grundsätzlich die Ankündigungen auf Landes- und Bundesebene, den Landwirten unbürokratische und schnelle Unterstützung zu gewähren, um die Liquiditätsreserven der landwirtschaftlichen Unternehmen zu erhalten.
Dazu erklären die landwirtschaftspolitischen Sprecher von CDU und SPD, Bernhard Daldrup und Jürgen Barth: „Das Sofortgeld allein wird nicht ausreichen. Die vom Hochwasser überfluteten Flächen der Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) sollten zu diesem Zweck von der Pacht befreit werden, da kein Ertrag zu erwarten ist.
Wir fordern darüber hinaus den Verkaufsstopp von Flächen der BVVG in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten. Wir brauchen diese Flächen, um den Anteil von Retentionsflächen und Poldern im Lande zu erhöhen. So können über Flächentausch und Flurneuordnungsverfahren potenzielle Überflutungsflächen an den Flüssen gesichert werden.
Wir weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der Hochwasserschutz im Eigeninteresse der Landwirte liegt und in den meisten Fällen sehr gut vor Ort zusammen mit allen Beteiligten funktioniert. Auf dieser Basis muss auch in Zukunft ein wirksamer Hochwasserschutz umgesetzt werden. Das betrifft vor allem die Gewinnung zusätzlicher Retentions- und Polderflächen an den Flussläufen. Hier muss es vernünftige und für alle Beteiligten tragbare Lösungen geben.“