Stadelmann: Konferenz der kleinen Fortschritte
Zum Abschluss des UN-Weltklimagipfels 2012 in Doha äußert sich Jürgen Stadelmann, umweltpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion von Sachsen-Anhalt:
„Die Ereignisse in Doha waren vorhersehbar: Harte Verhandlungen und als Ergebnis ein Minimalkonsens. Daran ist erkennbar, dass es nicht einfach ist, ein Klima-Abkommen mit fast 200 Staaten zu verhandeln.
Als Erfolg kann gewertet werden, dass das Kyoto-Protokoll weitergeführt wird und nicht zum Jahresende ausläuft. 2014 soll es für die Ausgestaltung der Ziele eine neue Klimakonferenz der Regierungschefs geben.
Schwierig bleibt, dass beim internationalen Emissionsrechtehandel noch sehr viele ungenutzte beziehungsweise kostenlose Zertifikate im Umlauf sind. Hier muss in nächster Zeit angesetzt werden.
Wir müssen uns weiter bemühen, die Begrenzung der Erderwärmung auf maximal zwei Grad in diesem Jahrhundert zu beschränken. Auch wenn dieses Ziel nach neuen Erkenntnissen vorerst nicht eingehalten zu werden scheint.
Nach China und der USA ist die Europäische Union der derzeit drittgrößte Verursacher von klimaschädlichen CO2-Emissionen. Dies bedeutet, dass wir mit den USA und den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) zusammenarbeiten müssen, um den globalen Klimawandel erfolgreich aufzuhalten. Ein positives Signal gab Deutschland in diesem Sinne bei der Unterstützung von Entwicklungs- und Schwellenländern. Das begrüßen wir.
Die Ankündigung von Bundesumweltminister Altmaier, dass für 2013 ungefähr 1,8 Milliarden Euro für den Klimaschutz in Entwicklungsländern vorgesehen sind, ist ebenfalls positiv zu werten.“