Jürgen Stadelmann: Grünes Band durch lokale Akteure stärken
Mit der Ausweisung des Grünen Bandes als Nationales Naturmonument beschäftigte sich der Umweltausschuss bei seiner heutigen Sitzung im Landtag. Die 2010 eingeführte neue Kategorie im Bundesnaturschutzgesetz soll Gebiete ausweisen, die aus naturgeschichtlichen, kulturhistorischen oder landeskundlichen Gründen, aber nicht unbedingt aus ökologischer Sicht, von herausragender Bedeutung sind.
Durch die jahrzehntelange Trennung zwischen BRD und DDR ist auf dem ehemaligen Grenzstreifen ein Gebiet mit einzigartiger biologischer Vielfalt entstanden. Viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten sind dort heimisch. Deshalb steht bereits folgerichtig ein Großteil der Fläche unter Naturschutz. Es ist aber auch für die Bürger ein wichtiges Stück Erinnerung und Symbol für die deutsch-deutsche Geschichte und Teilung Europas.
„Wir setzen auf freiwillige Aktivitäten der lokalen Akteure, denn viele Flächen im und am Grünen Band werden von Bürgern genutzt bzw. stehen bereits unter Schutz. Hier gilt es vor Ort anzusetzen, um die Attraktivität des Grünen Bandes weiter zu stärken“, so der umweltpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Jürgen Stadelmann. Bisher gebe es noch keine Beispiele für Nationale Naturmonumente. Zudem sind Einzelheiten zu Inhalt und Vorgehen für diese neue Schutzkategorie vom Bund bisher nicht bekannt gemacht. Der Bund wird dazu zunächst ein entsprechendes Forschungsvorhaben auszuwerten haben. Danach müsse das Vorgehen mit verschiedenen Bundesländern abgestimmt werden. „Daher befürworten wir ein abgestuftes Vorgehen“, so Stadelmann weiter.
„Es gibt Veränderungen bei den Biosphärenreservaten. So wird gerade an der UNESCO-Anerkennung für das Biosphärenreservat Südharz mit Hochdruck gearbeitet. Der Drömling soll zu einem Biosphärenreservat umgewandelt werden und auch hier soll die Anerkennung durch die UNESCO erfolgen. Das Antragsverfahren hierzu ist aufwendig. Darüber hinaus ist die Umsetzung der Richtlinie ‚Natura 2000? noch nicht vollständig abgeschlossen. Erst wenn dies geschehen ist, kann die Ausweisung des Grünen Bandes als Nationales Naturmonument im Land Sachsen-Anhalt geprüft werden. Für die Aufwendungen, die im Zusammenhang mit Natura 2000-Schutzgebieten stehen, wurden Mittel in Höhe von rund 8,3 Mio. Euro für das Jahr 2012 und sogar über 9,1 Mio. Euro für 2013 in den Haushalt eingestellt“, so Stadelmann abschließend.