Markus Kurze: Überregulierungen bei Gesundheitsberufen vermeiden
Im Zuge der Novellierung der EU-Berufsanerkennungsrichtline hat der stellv. Fraktionsvorsitzende und Sprecher der Arbeitsgruppe für Bundes- und Europaangelegenheiten, Markus Kurze, Augenmaß angemahnt. Nach den bisherigen Planungen sollen künftig verbindliche Schulzeiten als Einstiegsvoraussetzung in Pflege- bzw. Gesundheitsberufe vorgeschrieben werden.
„Zweifellos steigen die Anforderungen an das Personal mit dem technischen Fortschritt stetig an. Mit Blick auf die bereits schwierige Personalsituation in einigen Pflege- und Gesundheitseinrichtungen im ländlichen Raum dürfen politische Vorgaben aber nicht über das Ziel hinaus schießen. Wenn Beschäftigungschancen im Gesundheitswesen möglicherweise nur deswegen nicht mehr offen stehen, weil ein Bewerber trotz hoher Motivation möglicherweise kein Abitur vorweisen kann, geht das letztlich zulasten der Betreuungsbedürftigen und Patienten.“
Auch mit Blick auf die unterschiedlichen Schulsysteme in Europa sprach sich Kurze klar gegen einen praxisfernen Zugangsformalismus im Gesundheitswesen aus:
„Entscheidend ist nicht, ob jemand zwölf Jahre eine Schule besucht hat, sondern über welches Maß an Motivation, sozialer Kompetenz und berufsfeldrelevantem Wissen der- oder diejenige verfügt.“