Ulrich Thomas warnt Unternehmen vor Cloud-Diensten im Internet
Der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt, Ulrich Thomas, hat die Unternehmen vor sog. Cloud-Diensten gewarnt. Insbesondere für mittelständische Firmen seien derartige Angebote interessant, da sie durch die Verlagerung ihrer Daten in das Internet teure Server und Netzwerke einsparen würden. Mit der Verlagerung bestehe jedoch die große Gefahr, dass sie in großem Stil Firmeninterna sowie Forschungs- und Entwicklungsergebnisse preisgeben.
„Es nützt nichts, wenn man ein Unternehmen mit einem hohen Zaun vor Diebstahl schützt und geleichzeitig seine Daten einfach in die Tiefen des Internet transferiert“, so Thomas. Ein Großteil der weltweiten Cloud-Anbieter, zu denen auch seriöse Unternehmen wie Google, Amazon, Web.de oder Microsoft gehören, seien amerikanische Anbieter. Diese seien sogar per Gesetz verpflichtet, jederzeit dem amerikanischen Geheimdienst Auskunft zu erteilen. „Das gilt auch für Server die im Ausland stehen. Inzwischen drängen zunehmend auch russische und chinesische Cloud-Anbieter auf den Markt, um ebenfalls sensible Daten abzusaugen. Früher mussten die Geheimdienste aufwendig und teuer weltweit Wirtschaftsspionage betreiben, heute bekommen sie die Daten einfach gratis geliefert“, so Thomas.
Inzwischen gebe es ein weltweites Netz von Hackern und Cloud-Diensten, hinter denen zum Teil nationale Regierungen stünden. Innovative deutsche und europäische Unternehmen gerieten so immer öfter in den Mittelpunkt von Internetattacken. Dies führe oft nicht nur zu Verlusten von Technologien, sondern sie hätten auch bei internationalen Ausschreibungen das Nachsehen. Der Schaden sei aktuell nicht zu beziffern, dürfte aber bereits im dreistelligen Millionenbereich liegen. Allein die National Security Agency (NSA) sauge bereits heute zwei Drittel des weltweiten täglichen Datenverkehrs ab. Über mathematische Algorithmen und mithilfe riesiger Rechenzentren würden diese Datenmengen vollautomatisch ausgewertet und genutzt.
Thomas fordert daher ein deutsches Cluod-Netz. Unternehmen dürfen nicht in Versuchung geraten, Daten auf ausländische Server zu transferieren. „Das deutsche Kapital sind unsere Köpfe und unsere Ideen. Wir müssen diese schützen“, so Thomas abschließend.